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Samstag, 26. Mai 2012

Kosmonauten des Underground


Es ist Samstag Abend und ich arbeite. Aber, wie schon Roger Schawinski wusste: Who cares? Zwar habe ich zwei der drei nachfolgenden Bücher an dieser Stelle schon kurz erwähnt, doch will ich nochmals gesammelt drei Werke empfehlen, deren Lektüre eine hervorragende Übersicht über die Berliner Technoszene liefert. Ich schreibe - ganz nebenbei, nicht? - meine Masterarbeit zu diesem Thema. Sauglatt, nicht, nicht?

Anfangen würde ich wohl mit dem neuesten Buch 'Der Klang der Familie', welches die zeitlich am weitesten zurück liegende Phase abdeckt: vor und insbesondere nach dem Mauerfall 1989. Die Autoren Denk und von Thülen haben Zitate aus zahlreichen Interviews zu einer sehr schön lesbaren Collage vereint. Mit diesem Buch erhält man ein lebhaftes Bild der Anfänge. Back to the roots.


Nach einer Verschnaufpause, die wird für die Lektüre des zweiten Buches nötig sein, folgt Anja Schwanhäußers Ethnografie der Szene: 'Kosmonauten des Underground'. Die Autorin leistet eine wunderbar tiefgreifende Beschreibung eines sehr relevanten und charakteristisch prägenden Teils der ganzen Berliner Szene für elektronische Musik: der im Stadtraum umherschweifenden, driftenden Akteure des Techno-Underground. Eindrücklich wie sie Fäden verknüpft - Urbanität, Postmoderne, Bourdieu und das Neue Kleinbürgertum, Drogen, Subkultur. Man könnte die Aufzählung noch lange weiterführen. Ein fantastisches Buch, basierend auf ihrer Dissertation an der Humboldt. Nach der Lektüre hat man ein reiches und wertvolles Verständnis der Szene. (P.S.: was zur Abrundung aus heutiger Sicht fehlt ist sicherlich das schwule Element. Ostgut/Berghain und so.)


Damit kann nun das letzte und zweifellos bekannteste der drei Bücher in Angriff genommen werden. Es stammt vom angesehenen Journalisten Tobias Rapp und beschreibt vorwiegend die Entwicklungen der Nullerjahre. Natürlich kann man das leicht verdauliche und unterhaltsame Buch 'Lost and Sound' auch für sich genommen lesen. Im Dreierpack jedoch rundet sich das Bild erst richtig ab. Denn: wir reden von einer kontinuierlichen Entwicklung. Eines geht ins Andere. Alles macht Sinn.


Nach der Darlegung der Anfänge, einem detaillierten Blick in die Seele der Szene sowie einer Fortschreibung der Entwicklungen in den 2000er Jahren will ich nun versucht sein, ebenfalls einen den Zeitgeist fassenden und daran anknüpfenden, bedauerlicherweise bescheidenen Beitrag zu leisten: die Koordinierung und Regelung der Clubszene im Spannungsfeld der städtischen Entwicklung. Die Troika von Clubbetreiber, Politiker und Beamten - mit dem vermeintlichen Intermediären zwischendrin. Denn eins ist klar: Berlin befindet sich im stetigen Wandel. Die Stadt wird bürgerlicher und die Szene, die einen ganz wesentlichen Einfluss auf die Herausbildung des famosen Neuen Berlins hatte - und immer noch hat - sieht sich, wieder mal und in zunehmendem Maße, bedroht. Im Hintergrund sprechen wir von Kämpfen um und Spielen im Stadtraum. Was passiert, was ist zu tun?

Sonntag, 6. Mai 2012

Urban Gardening in Berlin


Urban Gardening ist derzeit in aller Munde. Kürzlich strahlte sogar das ZDF eine Diskussionssendung zum Thema aus. Und wenn alle schon darüber diskutiert haben - dann kommt noch der Berner. Ja, so sind wir: dynamisch und herrlich. Aber das ist eine altbekannte Tatsache, noch älter als Urban Gardening. Weil Urban Gardening aber wirklich etwas ist, was auch ein Berner erfunden haben könnte, möchte ich mich dem Thema doch auch noch widmen. Wie? Ich stellte meiner Freundin und urbanen Gartenexpertin (sie hat eine Masterarbeit zum Thema verfasst) fünf Fragen.

1) Wie unterscheidet sich urbanes Gärtnern von den bekannten Schrebergärten und vom berüchtigten Guerilla Gardening?

Ich verstehe urbanes Gärtnern als Sammelbegriff für die verschiedenen Formen gärtnerischer Aktivitäten in der Stadt. Die Kleingärten einerseits entstanden um die Jahrhundertwende und unterscheiden sich von den urbanen Gemeinschaftsgärten m. E. vor allem durch ihr Verhältnis zur Stadt: Sie waren schon immer – und sind es heute noch – kleine Fluchten aus der Stadt. Im Gegensatz dazu verstehen sich die Gemeinschaftsgärten andererseits klar als einen Teil der Stadt und sind fast immer auch sehr politisch. In den Gemeinschaftsgärten wird zudem großer Wert auf das Gemeinschaftliche gelegt. Was jedoch nicht heißt, dass alle Beete gemeinschaftlich bearbeitet werden. Es wird zusammen gegärtnert, geerntet, gefeiert, gekocht oder für bestimmte Anliegen gekämpft. In den Kleingärten ist dies tendenziell weniger der Fall, da dort jeder für seine eigene Parzelle verantwortlich ist. Allerdings findet in den Kleingärten momentan ein Generationenwechsel statt, der das bisweilen biedere Image dieser Gartenform möglicherweise etwas aufbrechen wird. Guerilla Gardening ist wiederum die anarchistische Form urbanen Gärtnerns. Dabei werden, meist des Nachts, öffentliche Flächen oder private Brachen bepflanzt. Die Motivationen der Guerilla Gardener sind dabei ganz unterschiedlich und reichen von politischen bis zu ästhetischen Anliegen.


2) Was zeichnet die von dir untersuchten urbanen Gartenprojekte in Berlin aus?

Allen drei Gärten ist gemeinsam, dass sie auf ihre Weise sehr politisch sind. Die einen verstehen sich vor allem als Bildungsgarten, in dem die Menschen auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Bereichen sozusagen informell gebildet werden. Anderen geht es eher um Nahrungssouveränität, die Erhaltung der Sorten- und Artenvielfalt, den Kampf gegen Gentechnologie, die Bildung von sozialen Netzwerken oder den Kampf für mehr qualitativ hochwertiges Grün in der Stadt. Zwei der Projekte funktionieren, wie die meisten Gemeinschaftsgärten, auf freiwilliger und unbezahlter Basis. Die Betreiber des dritten Gartens dagegen haben das klare Ziel, dass im Garten auch Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Um die nötigen finanziellen Mittel zu generieren werden hier Gemüse und Kräuter verkauft und im Gartencafé gibt es Getränke, Kuchen und Mittag- sowie Abendessen mit Zutaten aus dem Garten zu kaufen.


Unterschiede zwischen den Gärten sind auch in ihrem Erscheinungsbild auszumachen. Der ‚Prinzessinnengarten’ ist ein mobiler Garten, der jederzeit umziehen kann: Gemüse und Blumen werden in Bäckerkisten, Reissäcken oder Tetrapacks gepflanzt und nicht direkt in den Boden. Ähnlich ist es im ‚Allmende-Kontor’ auf dem Tempelhofer Feld: Hier ist der Boden vom ehemaligen Flugbetrieb so kontaminiert, dass man nicht direkt in den Boden pflanzen darf. Deshalb haben die Gärtnerinnen und Gärtner aus Holz, Badewannen, alten Schränken und Betten, Blumentöpfen, Waschschüsseln und vielem mehr Hochbeete gebaut. Der Garten ‚Ton, Steine, Gärten’ am Kreuzberger Mariannenplatz gleicht am ehesten einem wenn man so will normalen Garten. Auf den gut 1‘000 qm wurde der Boden vom Bezirksamt saniert, so dass auf dem öffentlichen Grundstück in den letzten Jahren ein schöner, dichter Garten entstehen konnte.



3) Was hast du über die Macher und Beteiligten dieser Gärten erfahren?

Die InitiatorInnen sind meist sehr idealistische, politisch aktive und sehr engagierte Menschen, denen das Wohl ihrer Mitmenschen am Herzen liegt. Es handelt sich dabei um gut ausgebildete Leute, meist AkademkierInnen. Auch ein guter Teil der Gärtenrinnen und Gärtner kann dieser Gruppe zugerechnet werden. Allerdings hat jeder Garten – je nach Lage und inhaltlicher Ausrichtung – seine ganz eigene Mischung an Leuten. Meistens sind viele junge Menschen beteiligt, dafür scheint es aus unterschiedlichen Gründen schwierig zu sein, Migrantinnen und Migranten in die Projekte einzubinden.



4) Inwiefern siehst du positive Effekte dieser Gärten auf Stadtviertel oder Städte?

Die Effekte von urbanen Gemeinschaftsgärten auf Städte sind sehr vielfältig und oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Sicherlich stärken sie den Zusammenhalt zwischen den Menschen im Garten und schaffen einen Ort für Begegnungen, die im Alltag nicht zustande kommen würden. Dadurch entsteht ein grösseres gegenseitiges Verständnis, was gerade in Vierteln mit schwächerer Sozialstruktur zu lokaler Verbesserung im Sinne eines gesteigerten Sozialkapitals beitragen kann. Durch die Auseinandersetzungen mit den städtischen Behörden werden die Gärtnerinnen und Gärtner überdies auch für städtische Verwaltungsprozesse sensibilisiert und erhalten dadurch möglicherweise ein besseres Verständnis für die Funktionsweise ihrer Stadt. Sie sehen, dass es möglich ist, auf eigene Faust ein Stück Stadt zu gestalten und einen vormals grauen Ort in einen blühenden Garten zu verwandeln. Das kann die Verwurzelung mit dem Stadtviertel erhöhen und die Bildung einer lokalen Identität fördern; Stichwort bürgerschaftliches Engagement. Auch wenn ein Garten nicht die ganze Stadt verändert, kann er doch sicherlich positive Auswirkungen im Kleinen haben.




5) Warum denkst du sind urbane Gärten überhaupt ein Thema unserer Zeit?

Es gab grundsätzlich schon immer Gärten in der Stadt. Momentan scheinen sich viele Menschen zunehmend für ihre Umwelt aber auch für ihre Ernährung zu interessieren: Woher kommt mein Essen? Was ist gesund? Die Gemeinschaftsgärten bieten in diesem Kontext einen Ort, an dem über solche Themen diskutiert, wo aber auch praktisch gearbeitet und ausprobiert werden kann. Viele Leute suchen womöglich vermehrt nach Verwurzelung und innerer Ruhe. Gleichzeitig beobachtet die Trendforschung die Suche nach grösseren Freiräumen und Autonomie, aber auch eine Suche nach sinnlichen Erlebnissen. Es reicht einer wachsenden Zahl von Leuten nicht mehr, in den Supermarkt zu gehen und sich ein Produkt aus dem Regal zu nehmen. Sie wollen wissen wie etwas hergestellt wurde, welche sozialen und ökologischen Auswirkungen der Konsum hat. Diese Bedürfnisse können im Garten befriedigt werden. Bei all diesen Betrachtungen darf jedoch nicht vergessen werden, dass es sich bei diesen Leuten, wie bereits oben erwähnt, vor allem um ein gut ausgebildetes, oft akademisches Publikum handelt. Selbstverständlich gibt es auch Gärtnerinnen und Gärtner, die aus weniger gesicherten Hintergründen stammen und das Gärtnern sehr viel pragmatischer betrachten.

Die Fotos stammen allesamt aus dem Berliner Prinzessinnengarten und wurden am 5. Mai 2012 aufgenommen. Die Macher dieses Gartens haben soeben ein eigenes, empfehlenswertes Buch veröffentlicht. Mach die Stadt grün!

Mittwoch, 2. Mai 2012

Berlin Mayday


Three pictures out of Berlin-Kreuzberg Mayday 2012. Massive vibes!




Eigentlich ist der 1. Mai als Tag der Arbeit ein Anlass zu politischen Kundgebungen. In Teilen Berlins (allen voran Kreuzberg) werden oft von linken und linksradikalen Gruppen Demonstrationen veranstaltet. Dabei kommt es regelmäßig sowohl am 1. Mai als auch am Vorabend (Walpurgisnacht) zu teilweise erheblichen Randelen und Ausschreitungen. Hauptthema in der letzten Zeit war meines Erachtens die vermeintliche Gentrifizierung Berlins: Ärmere Haushalte werden dabei aus ihren angestammten Wohnvierteln durch zahlungskräftigere Zuzügler verdrängt.

Seit einigen Jahren wird nun eben auch massiv gefeiert - unter dem Motto "Tanzen statt Seine werfen!" Man kann davon halten was man will. Ich als kritischer Betrachter der Stadt bin ambivalent eingestellt zu dieser Entwicklung, sage aber jetzt hier weiter nichts dazu. Think about it! Ist nur Tanzen die Lösung oder sind Steine nötig? Braucht es überhaupt eine Lösung? Für was eigentlich? Peace, Love & Unity.

Sonntag, 29. April 2012

Dong Xuan Center


Vergangene Woche waren wir in Vietnam. Ja, das geht. Ziemlich easy sogar, mit der Tram in etwa 40 Minuten glaube ich. Vietnam liegt in Berlin-Lichtenberg und heißt hier Dong Xuan. Auf einem Teil des Areals des früheren VEB (Volkseigener Betrieb; Rechtsform in der DDR) Elektrokohle Lichtenberg befindet sich seit sechs Jahren ein vietnamesischer bzw. asiatischer Handelskomplex.




Der Markt befindet sich heute in Form von vielen einzelnen Geschäften in mehreren neuen, langgezogenen Zweckbauten. Die Läden führen unterschiedlichste Produkte niedriger bis niedrigster Qualität. Es gibt endlos viele Kleider, es gibt Schmuck, Taschen, Reisegepäck, Frisöre (Haarschnitt für Herren 6 Euro), Lebensmittel, Imbisse. Auch Plastikblumen:






Aber warum eigentlich Vietnam? 1980 schloss die DDR mit der Sozialistischen Republik Vietnam eine Vereinbarung ab, welche Vietnamesen die Möglichkeit eröffnete, als Vertragsarbeiter in der an einem Fachkräftemangel leidenden DDR zu arbeiten. In der Folge wuchs die Zahl an vietnamesischen Vertragsarbeitern in der DDR auf etwa 60'000 Personen. Das klingt für heutige Verhältnisse nach nicht besonders vielen Menschen, aber in der DDR war nur 1 % der erwerbstätigen Bevölkerung ausländischer Herkunft. Die Genossen aus Vietnam stellten dabei die mit Abstand größte Ausländergruppe dar.

Heute ist der relative Anteil der Vietnamesen bezogen auf die Gesamtzahl ausländischer Ethnien in Berlin deutlich gesunken. Kein Wunder also, dass aus Dong Xuan zunehmend, so scheint es zumindest, Dong Ali wird oder Mohammed Xuan von mir aus. Das Warenangebot betrifft das aber vermutlich nicht wesentlich.

Besonders interessant an Orten wie dem Dong Xuan Center sind meines Erachtens denn auch die Eingebundenheit dieser Räume in internationale, (spät) kapitalistische Warenketten. Wie kommen die Waren in die Regale in Berlin-Lichtenberg? Und auch: Wie sauber (politisch korrekter: formell/informell) sind die Geschäfte hier? In den Medien wurde jedenfalls auch schon von einem Zentrum der vietnamesischen Mafia und des Menschenhandels berichtet. Wandelt man durch die Hallen merkt man davon natürlich nichts - außer der bemerkenswerten Feststellung, dass die Autos bei den Hinterausgängen teilweise doch der gehobenen Preisklasse angehören. Aber das bedeutet natürlich nichts; ein Geschäftsmann im schwarzen Porsche Cayenne könnte etwa auch - ohne das der Kunde das bemerkt - zehn einzelne und unterschiedlich gestaltete Geschäfte im Center besitzen. Oder aber sein Kapital stammt aus dem illegalen Zigarettenhandel in der ganzen Stadt und wird hier zwischen Berliner Plattenbauten herrlich sauber gewaschen. You never know.

Wie dem auch sei: das DXC ist ein interessanter und spezieller Ort, der viele Fragen in den Raum stellt - an dem man aber auch ganz entspannt die köstliche vietnamesische Küche geniessen kann.



Sonntag, 4. März 2012

SV Babelsberg International


Gestern Samstag war ich, ganz Mode- und Schönwetterfan, endlich wieder bei einem Spiel des SV Babelsberg 03. Leider gibt es über das Spielgeschehen kaum etwas zu berichten. Ich kann mich, ehrlich gesagt, an keine einzige gefährliche Torchance der Gastgeber erinnern und auch der Spielaufbau hatte im wahrsten Sinn des Wortes Sand im Getriebe; 3. Liga Glamour. Die Gäste aus Chemnitz wiederum verzeichneten immerhin einen Lattenschuss. Zu mehr reichte es aber, erfreulicherweise, auch ihnen nicht. Wer nun 1 und 1 zusammenzählt weiß, dass daraus 0 und 0 resultiert. Herrlich logisch, nicht wahr?

Interessanter war es auf den Rängen. Diese Globalisierung ist einfach bemerkenswert: sie erreicht heutzutage - Vladimir Putin mag es immer noch nicht glauben - nicht nur russische Städte und Steppen (Gott segne sie!), sondern auch die Niederungen des europäischen Fussballs. Auf der Babelsberger Nordkurve hört der gepflegte Biertrinker die folgenden Sprachen gegrölt: Italienisch, Französisch, Englisch, Spanisch und, ohne Kohl, Deutsch! Und ich spreche nicht von den Sprachen der Zuschauer, die sprechen meines Ermessens alle Deutsch oder eine dieser Sprache verwandte Ausdrucksweise. Ich spreche von den Chorälen der Fans.

Aber eben, die Kurven werden ja auch kaum mehr von Kutten dominiert. Die sucht man im 152. Todesjahr meines geliebten Schopenhauers vielerorts vergeblich. Heute stehen nach Italien schielende Ultras neben von England inspirierten Casuals, Hools und Fools. Und mittendrin: die von Südamerika träumenden Pazifisten und Antifaschisten. Nur eins erklärt sich mir einfach nicht auf Anhieb: weshalb um Himmels Willen Französisch? Ist es die Revolution? Ist es vielleicht die Liebe zum französischen Duschen? Oder gar die Hoffnung auf Francois Hollande, der, ich kann es kaum fassen, nur noch halb so schwer ist wie damals, als er noch mit Ségolène verheiratet war. Und noch was: warum kein Russisch? Ist das vielleicht auf der Ostkurve en vogue? Davai 03! Und beim nächsten Mal sollte ich vielleicht auch ein Berner Lied anstimmen.

Aus den Stadien in Italien oder England oder Russland kenne ich diesen babylonischen Sprachenknäuel nicht. Dort singt man, wenn ich mich nicht irre in meinen greisen Tagen, einfach in der Landessprache. C'est tout. Ich kenne das sonst nur aus der Schweiz, und dort fand ich es verständlich weil wir so ein kleines und daher oftmals auch nach außen orientiertes Land sind. Wir müssen uns Inspirationen quasi aus dem Ausland holen, oder sie werden durch Immigration zu uns gebracht, v. a. aus Italien. Aber warum singt Babelsberg in fünf Sprachen? Wie dem auch sei, gestern gegen Chemnitz war diese kosmopolitische Kurve auf jeden Fall besonders wohltuend. Und dann hing dort im Westen auch noch ein Banner der Bulldogs vom GCZ. Oje.

Leider habe ich keine Fotos. Das Spiel war wie gesagt nüscht. Aber die teilweise herrlichen Leute hätte ich gerne fotografiert. Habe mich aber nicht getraut und deshalb gibt es jetzt  fünf zufällige Fotos und drei göttliche Listen.






Drei Mixes die ich gerade höre: Bossa Nova and beyond from Brazil, Soft Rock und Yachtness aus den USA sowie Bass Musik von der Insel.

Drei Tumblrs: Substance, Minimal Me und Newy-rk.

Zur Förderung hypnagogischer Erfahrungen oder zum Spliff oder so, mir egal: Grouper, Big Deal, Washed Out.

Mittwoch, 25. Januar 2012

City Chicken!


Eines meiner Lieblingsrestaurants in Berlin ist das City Chicken, ein arabisches und auf Hähnchen spezialisiertes Lokal. CC liegt an der Sonnenallee in Neukölln, seit ein paar Jahrzehnten die arabische Meile der deutschen Hauptstadt.

Die Spezialität des Hauses ist ein halbes Hähnchen mit Salat, Pommes, zweierlei Saucen (Hummus und Knoblauch) sowie Fladenbrot. Es ist fast nicht mit Würde zu beschreiben wie saftig das Poulet ist und wie köstlich die Beilagen schmecken. Mit einer Ausnahme: den Salat lasse ich, im Unterschied zu meinem Kumpel, in der Regel weg, womit sich der Preis von 5 auf 4,50 Euro reduziert. Ich bin gesundheitsbewusst, herrlich.


Der Genuss hört mitnichten beim Essen auf. Das CC ist zu jeder bisher von mir frequentierten Tages- und Nachtzeit gut bis bestens besucht. Und die Gäste spiegeln schon ziemlich schön den Stadtteil Neukölln wieder: Viele lebhafte, die arabische Sprache sprechende Immigranten und Secondos sowie zunehmend auch weniger laute, neue Neuköllner - also Studenten und dergleichen.


Ich fühle mich in Neukölln wohl. Hier ist: Großstadt, Realität, Welt. Auf der anderen Seite: wer bezahlt die Differenz zwischen den 4,50 Euro und dem wahren Preis? Ich vermute es sind in erster Linie die Hähnchen und die Umwelt. Irgendjemand bezahlt immer.

Mittwoch, 18. Januar 2012

Das andere Berlin


Ehe ich alles schon wieder vergessen habe - so läuft das mit meinem Kopf - möchte ich noch kurz über unseren sonntäglichen Spaziergang im Westen von Berlin berichten. Was heisst über den Spaziergang? Über das Gesehene und Ersonnene natürlich.

Wir entschieden uns, motiviert durch unseren Anspruch, jeden Bezirk mindestens einmal besucht zu haben, spontan für einen Ausflug nach Steglitz-Zehlendorf im Südwesten der Stadt. Man könnte auch schreiben: wir entschieden uns, in das andere Berlin zu fahren.

Vieles hier stammt aus der Zeit von 1900 bis 1910/1920; so auch unser Ausgangspunkt: der Bahnhof Berlin-Nikolassee. Das Gebäude würde man architekturhistorisch wahrscheinlich dem Historismus zuordnen, Wikipedia spricht trefflich von einer Bürgergotik. Herrlich - und wahr. 


Man staune nicht bloss über die wahnsinnige Architektur an sich, sondern ebenfalls über die Tatsache, dass man einen Bahnhof architektonisch so überschwänglich gestaltete. Offensichtlich hatte die Eisenbahn im Berlin dieser Zeit einen hervorragende Bedeutung. Anders lässt sich kaum erklären, dass ein Bahnhof aussieht wie eine Mischung aus Kirche und Schloss, traditionell Zentren von Ansehen und Macht. Aber nun gut, es war ja auch eine Zeit bürgerlichen Aufstrebens und massiver technischer Errungenschaften. Da kann ein Bahnhof oder eine Fabrik schon mal die Kirche oder das Schloss früherer Zeiten darstellen. Heute sind es ja die Bürotürme und Wohntürme grosser globaler Konzerne beziehungsweise rohstoffreicher und/oder prestigehungriger Städte. Wie dem auch sei: auf jeden Fall kein Vergleich zu dem beispielsweise gegenwärtig sich im Bau befindlichen Bahnhof am Ostkreuz, ein zweckmässiges und aktuelle Trends wie Transparenz wiederspiegelndes Bauwerk. Der Glanz der Bahn war ganz offensichtlich schon strahlender.

Schlendert man in östlicher Richtung durch die Strassen von Berlin-Nikolassee, präsentieren sich dem Flaneur derartige orts- und stiltypische Anblicke:


Die allermeisten Gebäude sind gross bis erschütternd gewaltig, aus meiner Sicht aber architektonisch oftmals misslungen. Allerdings, und das ist schon auch auffällig, sind die Range Rover bei weitem nicht repräsentativ. Viele der Autos entsprechen eher der kleinen bis mittleren Kategorie. Was soll das? Entweder sind die grossen Schlitten versteckt, oder aber die Dimension der Häuser passt in vielen Fällen heutzutage nicht mehr zur Dimension der Geldbeutel. Mit anderen Worten: die meisten solchen Häuser werden heute von mehreren Parteien geteilt, eher selten sieht man bei den Eingängen nur ein einziges Klingelschild und dafür mehrere dicke Schlitten. Die Häuser mögen also vielfach von zu Reichtum gelangten Grossbürgern gebaut und erworben worden sein. Aber was für 1910 galt, gilt nicht mehr unbedingt für 2012. Berlin geht es wirtschaftlich bekanntlich nicht blendend - in Frankfurt würden die Autos vor den Häusern vermutlich eher den Dimensionen der Häuser entsprechen. Abgesehen davon wüsste ich auch gerne, ob viele Leute, die es heute in Berlin zu Geld bringen, sich tatsächlich in dieser Gegend niederlassen wollen würden.

Sowieso stellte ich mir die Frage, wie die Leute denken und an was sie glauben; die Leute, die hier in Nikolassee oder Zehlendorf in einer Zwischenwelt aus Stadt und Wald leben. Mein Profil des typischen Bewohners, abgeleitet aus Landschaft, Architektur und Garten- sowie Grundstückszäunen, wäre: naturverbunden, traditionell bis konservativ in den Werten, interessiert an Geschichte und klassischer Bildung, nicht abgeneigt gegenüber der nicht allzu fernen städtischen Hochkultur (klassische Musikhäuser und Opern vor allem), auf Sicherheit, Ruhe und Besitzstandswahrung bedacht, mittleren bis höheren Alters, deutsch oder allenfalls russisch. Genau, Rechtsanwälte.



Nein im Ernst jetzt. Mir gefällt die Gegend - einerseits. Andererseits fühle ich mich in derartigen Gegenden manchmal etwas beunruhigt. Es wirkt alles fast zu harmonisch und vor allem zu homogen. Was versteckt sich dann hinter den Fassaden, wenn an der Oberfläche alles super ist?

Jedenfalls regt ein ausgedehnter Spaziergang durch die Pracht und Nostalgie im Südwesten Berlins zu allerlei Gedankengängen über die Stadt und die Welt an. Und am Ende erwartet den Erschöpften nochmals ein Höhepunkt der grundsätzlich schon reichen städtischen Bahnhofsarchitektur: der Bahnhof am Mexikoplatz in Berlin-Zehlendorf. Ein Prachtstück des Jugendstils! Und ein Symbol der Avantgarde für den aus Nikolassee eintreffenden Stadtwanderer.


Montag, 16. Januar 2012

Loftus Hall Berlin


Letzten Freitag ging ich aus. Das ist eine Schlagzeile wert in diesen Zeiten intensiver Introspektion und auf geistige Routen beschränktes Reisen. Anlass war nicht nur der Besuch von zwei Freunden, sondern ebenfalls die Eröffnung eines neuen Clubs vor ein paar Monaten. Der Name des Clubs: Loftus Hall. Zuerst ein paar keineswegs zynische Worte zur Oberfläche, danach zum Hintergrund.

Wie ich gelesen habe bezieht sich der Name auf ein gespenstisches Schloss in Irland. Ich weiss nicht genau wie die Betreiber auf diesen Namen kommen. Entweder sind sie Iren oder Mystiker oder beides, was ja auch nicht verwunderlich wäre bei diesen verrückten Kelten.



Wie dem auch sei. Der Eintritt ist mit sechs Euro an diesem Abend das, was man üblicherweise fair nennt. Die Getränke sind vernünftig und das Rauchen ist erlaubt - um nicht zu sagen erwünscht. Über das Publikum lässt sich spekulieren, dass es (Stand Januar 2012, Änderungen sind zu erwarten) vornehmlich in der Umgebung wohnt, in Kreuzkölln also oder Neukreuz wie ich es smarterweise zu nennen pflege. Studentisch, dezent alternativ und international könnte man die sympathische Gemeinschaft ebenfalls beschreiben. Der Frauenanteil war an diesem Abend nicht besonders Achtung gebietend, jedoch bei weitem auch nicht armselig, wie das bedauerlicherweise oft genug bei Anlässen der elektronischen Musikszene der Fall ist oder zumindest war. Apropos Musik: Tanzmichmal war der zweifelhafte Name des lokalen DJ-Kollektivs. Ich muss ehrlich sein, ich fand sie öde. Aber das liegt natürlich an meiner psycho-sozialen Verfassung. Doch dazu unten mehr.

Trefflich in der Loftus Hall sind insbesondere zwei Dinge: die Beleuchtung und das Interieur.  Über ersteres will ich nichts sagen, denn ich habe nur noch ein paar Minuten bevor ich meine abendliche Suppe zubereiten will. Das Interieur aber ist von folgender Beschaffenheit: Holzvertäfelung, Gardinen, schummriges Licht, Plastikpflanzen, erbärmliche Möbel. Mit einem Wort: super. So sieht das aus:



Ach Gottchen, da ist mir ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Das oben ist nicht die Loftus Hall in Kreuzkölln. Das ist der Sternen im Schweizer Simmental. Links im Bild sitzt der herrliche "Schibä", ein Weissenburger Urgestein und Experte für Kräuter. Wir waren gemeinsam Bier saufen im Dezember, göttlich. So sieht die Loftus Hall tatsächlich aus:


Nun also ist es soweit. Der Sternen in meinem alpinen Heimattal oder die Berliner Arbeiter-Eckkneipe lassen sich visuell nicht mehr von einem hippen Club unterscheiden. Das musste ja so kommen nach Jahren der Fokussierung auf Industrie. Was sagt uns das? Ich weiss es nicht. Aber vermutlich hängt es mit einem gesellschaftlichen Megatrend zusammen. Die Sehnsucht nach dem Warmen, Überschaubaren; aber auch der schon seit einiger Zeit grassierende Retrowahn. Beschreiben kann ich das nicht, besonders nicht unter Zeitdruck wegen meiner Suppe. Aber ich weiss, dass es für mich alles zusammen passt: Kapitulation des Rationalismus, Schopenhauer, Loftus Hall, Hipster und ihre gänzlich unfuturistische, sondern nostalgische Garderobe. Und wenn man den Faden weiterspinnen will wird Sherry das nächste It-Getränk. Oder ist es das etwa schon und ich Stubenhocker habe es bloss nicht mitgekriegt?

Was mich an dieser Entwicklung bei aller Freude besorgt ist, dass die traditionellen Kunden von Lokalen, die nun eben aussehen wie die Loftus Hall, von einer Plage von Studenten und Hipstern verdrängt werden könnten. Fallbeispiel: Das Bäreneck in Neukölln. Vor zwei Jahren ging man rein, schämte sich und soff sein Bier und war der einzige Nicht-Stammgast. Heute gehst du rein und guckst Fussball mit einer wachsenden Zahl von Jungen sowie den Stammgästen. Ein Idealzustand, eine glänzende Mischung der sozialen Schichten und Schnauzen. In zwei Jahren gehst du rein und es gibt keine Stammgäste mehr - ihr zweites zu Hause wurde ihnen von den Conquistadores weggenommen, die Gardinen dienen nicht mehr dem Sichtschutz sondern verkommen zum bloss noch ästhetisch wertvollen Retrogegenstand.

Ach ja, wie gesagt: Ich fand den House der Tanzmichmal etwas öde. In diesen prächtigen Räumlichkeiten bevorzuge ich Psychemagik. Die runden das Bild ab. Und nicht das ich falsch verstanden werde: ich liebe die Loftus Hall!

Sonntag, 1. Januar 2012

Eine gute Partie


Neujahrsgrüße und Félicitationen von den Traumschwiegersöhnen.



Das stilvolle und die Epoche prägende Silvesterprogramm dieser eine durchwegs gute Partie darstellenden Jünglinge: philosophische Lektüre, ein Bier saufen im Sternen, Abendessen im wunderbaren Restaurant Hirschen zu Erlenbach, gepflegte Konversation vor dem Kaminfeuer mit Moet & Chandon Imperial Champagner (rebellisch aus dem Weissweinglas getrunken - wer die Regeln kennt darf sie brechen). Danke M für die schöne Zeit.

Samstag, 31. Dezember 2011

Ein Wort zum Jahr


Heute gehet das Jahr 2011 zu Ende. Als sittlicher Mensch möchte ich aus diesem Anlass meine besten Wünsche an die Welt richten. Überdies ist es mir jedoch mindestens so sehr ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass ein Jahr nichts weiter ist als ein kulturelles Produkt.

Der Mensch besitzet, zumindest sollte es so sein, unter anderem einen Willen - nach Schopenhauer und meiner Wenigkeit von zentraler Bedeutung - und ebenso einen Verstand. Letzteres unterscheidet ihn nach weit verbreiteter Meinung trefflich von der herkömmlichen Tier- sowie der Pflanzenwelt. Das Jahr als kulturelles Produkt ist als solches gleichzeitig ein Produkt des menschlichen Verstandes. Es entspricht einer Einheit eines vom menschlichen Verstand zwecks verbesserter Kommunikation entwickelten Orientierungsrasters mit dem Namen Zeit. Eleganterweise entspricht die Dauer eines Jahres dabei einer Umkreisung der Erde um die Sonne. Es ist somit nicht völlig aus dem Nichts entstanden, sondern entspricht einer kosmischen Gegebenheit.

Trotzdem ist es entstanden, und zwar wie erwähnt aus einer bemerkenswerten geistigen Anstrengung heraus. Wenn nun aber ein Jahr zu Ende geht und damit die Erde einmal mehr um die Sonne gekreist ist geht damit ausserdem nichts anderes zu Ende. So feiere denn den Jahreswechsel nicht, in dem du das Ende einer unbedeutenden Zeiteinheit feierst. Feiere es auch nicht naiv in der Hoffnung, 2012 möge alles gut sein. Richte dein Bewusstsein statt dessen vielmehr direkt auf die tatsächlich stattfindenden Prozesse und Geschehnisse in der Welt sowie in deinem Innern; Prozesse und Geschehnisse, welche guter- oder schlechterdings mit der Zeiteinheit 2011 oder 2012 zusammenfallen. Sie jedoch sind von Bedeutung, die Jahre helfen bloss der Bildung von kollektiven Erinnerungsmustern, von Geschichte vielleicht. Man kann sich mit ihnen orientieren. Sie sind Schubladen von mir aus, linear gestapelt als eine mittlerweile sehr hohe Kommode. Doch sind sie wahrhaftig nicht einmal Schubladen, denn in Schubladen lassen sich Gegenstände packen, Jahren wohnt diese trennende Kraft in Tat und Wahrheit nicht in dieser Stärke inne.

Kurz: gedenke Silvester wichtiger dir und der Menschheit wiederfahrender Ereignisse und richte damit deinen Fokus auf das Wahre und nicht auf das das Wahre im besten Falle einfacher zugänglich machende Raster. Das Jahr ist ein Werkzeug, genau wie der Flaschenöffner. Wichtig ist die Essenz: was geschieht oder was man trinkt.

Nachfolgend einige Fotos mit Realitätsbezug aus der Heimat - Ende des Jahres 2011.











Donnerstag, 29. Dezember 2011

Traumschwiegersohn


Fünf brandaktuelle Bilder aus der bereits seit mehreren Jahren existierenden Serie "Traumschwiegersohn"! Damals wie heute ist es Pflicht, in jedem Urlaub und auf jeder Städtereise mindestens ein Foto zu machen, welches die beteiligten Subjekte als potentielle Traumschwiegersöhne darstellt; Bilder für das Portfolio und zur Steigerung des Marktwertes. 

Fotos dieser Gattung sind in einem speziellen Album zusammenzustellen und auf Abruf bereitzuhalten. Sie sind selbstverständlich strikt vom Album mit Fotos anderer, quasi expressiverer Art zu trennen. Darüber hinaus empfiehlt sich jedoch ebenfalls das Anlegen eines Albums mit Fotos sowohl der Gattung "Traumschwiegersohn" als auch der expressiveren Art. Damit wird suggeriert, dass man sich in unterschiedlichen Milieus aufhalten kann. Suchen Firmen beispielsweise nicht oft Arbeitnehmer, die seriös arbeiten können aber auch ein soziales Leben ausserhalb der beruflichen Umgebung führen? Hier gilt es im zu prüfenden Einzelfall also, sich nicht irrtümlicherweise auf die Fotos der Serie "Traumschwiegersohn" zu beschränken, sondern auch mal ein Bild mit Bierflasche in der Hand einfliessen zu lassen. Ansonsten läuft man die Gefahr, als Langweiler abgestempelt zu werden. Suche in diesem Fall also die goldene Mitte - was schon Aristoteles zur Führung des richtigen Lebens wusste.

Ich schweife ab. Dies nun also die fünf neuesten Bilder für das Album "Traumschwiegersohn". Sie symbolisieren in positiver Leseart Stabilität, Naturverbundenheit, Tierliebe, Manieren, einen Sinn für das Savoir-Vivre und die Umgebung berücksichtigende Kleidung, ja vielleicht sogar auch den Willen zum beruflichen Erfolg und ein hoffentlich richtiges Mass an Seriosität. 






Wie oben angedeutet darf dabei nicht vergessen werden, dass diese Leseart eine positive ist. Menschen mit bestimmten psycho-sozialen Hintergründen dürften demgegenüber eher folgendes lesen: Langweiler, Schleimer, arroganter Halbaffe, Snob. Mit einem Wort zusammengefasst: Traumschwiegersohn.