Sonntag, 4. September 2011

Berlin-Schöneberg: zwischen Sozialpalast und dem besten Kaffee der Stadt


Wir haben uns kürzlich entschieden, jeden Bezirk Berlins mindestens einmal besuchen zu wollen. Kein Zuckerschlecken in einer Stadt mit 3.5 Millionen Einwohnern. Aber wer Stadtgeographie studiert muss erkunden.

Zwar waren wir schon mehrmals im berühmten KaDeWe, aber das reicht einfach nicht, wenn man behaupten will, Schöneberg gesehen zu haben. Deshalb zogen wir am Samstag los in den Bezirk, der - wie manche wohl nicht ganz zu recht behaupten - sowohl geographisch als auch kulturell zwischen Kreuzberg und Charlottenburg liegt. Wenn man ankommt, sieht man das:



Bunker, Satellitenempfänger und strenge Geometrie sorgen bei mir aber nicht für Ablehnung, sondern für Freude. Willkommen im Sozialpalast!

Schöneberg hat aber, wie die meisten Bezirke in einer von Kriegszerstörung und Wiederaufbau gezeichneten Stadt, mindestens zweierlei Gesichter. In Gehdistanz erspäht der Stadtwanderer nicht nur Betonmoderne, sondern ebenso typische Berliner Wohnbauten von Anfang des 20. Jahrhunderts. Besonders der auf dem untersten Foto abgebildete Viktoria-Luise-Platz von 1900 ist ein Prachtstück aus der baulichen Boomphase des Deutschen Kaiserreichs. Heute bildet er überdies den Ausgangspunkt für die Motzstraße, ein Zentrum der lesbisch-schwulen Community der Stadt.



Highlight unserer Stadtwanderung war indes ein Iced Galao. Die eisgekühlte Kaffeespezialität aus Portugal gibt es im Double Eye. Mein Kumpel Jürgen schwört seit Jahren, das Double Eye serviere den besten Kaffee Berlins. Irgendwann musste ich das ja prüfen! Und siehe da, der alte Mann hatte recht...