Kürzlich waren wir in Dresden oder - wie man die Stadt auch kennt - der Faust des Ostens. Hier geht es massiv hart zur Sache, vor allem in Gorbitz, which sucks as they say.
Ein Kommilitone war so galant, uns am ersten Tag des Aufenthalts seine Heimatstadt zu zeigen. Den zweiten Tag verbrachten wir dann im historischen Zentrum der Stadt. Hier ist ortskundige Betreuung weniger von Nöten und so konnte der Gute weiter reisen in die Sächsische Schweiz. Herrlich muss es sein dort, das verrät schon der zauberhafte Name.
Allzu viel möchte ich jetzt nicht schreiben. Es ist Ostern und damit Zeit zu Ostern. Uahaha, logisch, nicht wahr? Deshalb ein Kommentar im Allgemeinen und ein paar Anmerkungen zu den Fotografien im Speziellen. Im Allgemeinen: Dresden hat einen schönen Stadtkern, darum herum aufgrund seiner bewegten Geschichte eine interessante und aufschlussreiche städtische Bebauung, die Stadt liegt recht charmant im Elbtal, wird bewohnt von herrlichen Sachsen und ist das perfekte Ausflugsziel für betagte Bildungs- und Kulturbürger. Also nichts wie hin. Und, fast hätte ich es vergessen: Dynamo Dresden heisst der lokale Fußballverein. Die Stadt liebt ihn, andere bevorzugen den SV03. Abrissboooooys! P.S. Die Kaninchen und das Rassegeflügel überzeugen durch Ausstrahlung und Abstammung.
Nun zu den Bildern. Auf den ersten beiden Abbildungen ist der Innenhof des Zwingers ersichtlich. Dieser Gebäudekomplex ist, sofern ich das aufgrund meiner bisherigen Erfahrung beurteilen kann, eines der prächtigsten Beispiele des Barock. So will ich mal mein Haus im Grünen bauen, herrlich.
Die nächste Fotografie zeigt ziemlich genau das, was dieser Canaletto, ein venezianischer Künstler, um die Mitte des 18. Jahrhunderts gesehen und mit beträchtlichem Talent gemalt hat: das barocke Dresden. Einladend ist auch der Gleithang der Elbe. Für das Foto musste ich etwas Geduld beweisen - ständig rannten alles andere als barock gekleidete Jogger durch das Bild. Das sind die Probleme der Ersten Welt.
Der hohe Kuppelbau links im Bild oben gehört zur bekannten Frauenkirche. Wer die Details über dieses Bauwerk erfahren will braucht nicht hier zu suchen sondern geht zu Wikipedia, zum Beispiel. Unten ist sie auch ersichtlich. Die protestantische Kirche wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges durch Bombenangriffe zerstört und wurde 2005 wiedereröffnet. Auffällig sind die einzelnen, durch ihre dunklere Farbgebung optisch erkennbaren Steine. Dies sind originale Trümmersteine.
Prinzipiell bin ich kein Verfechter von Rekonstruktionen alter, zerstörter Gebäude. In diesem Fall mache ich aber gerne eine Ausnahme. Flankiert wird der barocke Prachtbau übrigens von nur auf den ersten Blick alt aussehenden Wohn- und Geschäftshäusern. Auch diese Gebäude wurden nach der unvorstellbaren Zerstörung des Krieges historisierend neu gebaut.
Yeah Yeah Yeah: To Each His Own! Übrigens habe ich im großen Bildungstest der ZEIT nicht besonders brilliert. Hier meine Ergebnisse, wobei man je nach Anzahl richtiger Antworten Laie, Könner oder Experte sein kann: Politik -> Laie, Feuilleton -> Laie, Magazin (Gesellschaft, Lifestyle) -> Könner, Wissenschaft -> Könner, Reisen -> Könner, Wirtschaft -> Experte. Anzumerken ist, dass ich nur dann geraten habe, wenn ich dachte ich läge womöglich richtig und wenn ich zum Beispiel zwei von vier möglichen Antworten ausschliessen konnte. Hatte ich bei einer Frage keine Ahnung, dann habe ich nicht geraten, denn das hat nichts mit Bildung zu tun und würde daher die Resultate zwar zu meinen Gunsten verfälschen, sie aber halt trotzdem verfälschen. Ich bin ehrlich und das ist löblich! Kränken tut mich höchstens das Resultat im Feuilleton; deutsche Innenpolitik interessiert mich hingegen einfach zu wenig. Ich wusste etwa nicht, welcher von vier bekannten Herren nur eine Oper, hingegen aber viele Sinfonien komponiert hat. Es ist Beethoven! Dabei lese ich das scheiss Feuilleton meistens. Ich muss noch an meiner Zugänglichkeit zur Hochkultur arbeiten. Vielleicht sollte ich nochmals nach Dresden in den nächsten Wochen...