Freitag, 25. Juni 2010
Das grosse L
Montag, 21. Juni 2010
"Short" in Fussball
P.S. Ich bin spätestens seit dem heutigen Spiel der Schweizer gegen Chile "short" in dieser WM!
Samstag, 12. Juni 2010
Endlich Tshabalala
Grund zum Jubeln gibt es aber sowieso reichlich. Das Wetter war in den vergangenen Tagen hochsommerlich. Gestern startete ich den Tag deshalb mit einem Bad im coolen Badeschiff auf der Spree! Ab 8 Uhr morgens geöffnet, finden hier auch sehr regelmässig Sundowner-Parties mit DJs statt. An den kommenden Sonntagen zum Beispiel mit dem Berner Dimlite und danach mit Bugge Wesseltoft & Henrik Schwarz. Selbstverständlich kann man hier auch Fussball "kiecken".
Nachmittags oder am Abend dann bieten sich zwecks Pflege der Fussballkultur Besuche im Kiki Blofeld oder im Garten des about:blank an. Grossleinwände, Grillstände, herrlich kühles Flaschbier, Spreesicht, Sand unter den Füssen... Paradiesische Zustände! Auch die Bar25 wäre ein Kandidat. Allerdings habe ich munkeln hören, dass der Eintritt strenge zehn Euro kosten würde! Erstaunlich für einen Zwischennutzer an der Spree, insbesondere bei einem Slogan wie "Spreeufer für alle" und so. Aber bevor man bösartige Gerüchte in die Welt setzt kontrolliert man besser selbst.
Bei uns auf dem Dach sah Berlin vorgestern so aus:
Noch ein paar aktuelle Anspieltipps für die heimische Grillparty auf dem Balkon oder im Garten:
1) Surfer Blood - "Astro Coast" (Toller US-Indie-Pop!)
2) Connan Mockasin - "Please Turn me into the Snat" (Entspannte Psychedelica)
3) Konono No. 1 - "Assume Crash Position" (Africa!)
Mittwoch, 2. Juni 2010
Stadterneuerung: Kopenhagen Part 2
Stadterneuerung gibt es natürlich nicht nur an zentralsten Lagen, sondern auch etwas weiter vom Kern einer Stadt entfernt. Meist sinkt damit möglicherweise das Niveau, nicht jedoch in Kopenhagen. Doch beginnen wir erstmal in Schweden, auch kein schlechter Ort.
Seit fast zehn Jahren gibt es nun die knapp acht Kilometer lange Öresundbrücke, welche Dänemark und Schweden verbindet. Auf dem oberen Level verkehren die Autos, unten rauscht die Bahn über das Meer. Ein immer wieder herrliches Erlebnis! Nach kurzweiliger Fahrt erreicht man den neuen Vorort von Kopenhagen, Malmö. Weil das Preisniveau hier tiefer ist, leben Erzählungen zur Folge seit der Eröffnung der Mammutbrücke etliche Dänen hier in der grössten Stadt von Skane. Umgekehrt arbeiten natürlich auch viele Schweden in Kopenhagen. So weit ich gehört habe, ist die Vernetzung in der Öresundregion nach anfänglichem Zögern nun schon ziemlich gross.
Ich würde natürlich bevorzugt in Kopenhagen residieren. Es sei denn, ich hätte eine Wohnung im unten doppelt abgelichteten Turning Torso von Santiago Calatrava. Das geschwungene Hochhaus von 2005 zählt 54 Stockwerke und 190 Meter an Höhe. Der Turm ist das Zentrum des ansonsten wenig spektakulären neuen Wohngebiets Västra Hamnen - ebenfalls ein ehemaliges Hafenareal wie der Name unschwer verrät. Super war jedeoch das Lunch Buffet im zugehörigen Restaurant Torso Twisted. Für läppische 79 schwedische Kronen erhielten wir in stilvollem Ambiente Salat, Suppe, Köttbullar mit Beilagen, kalte Getränke und heissen Kaffee. Nice one! Ich musste spontan jubeln.
Trotzdem, ein paar Stunden Malmö reichen vollkommen - ausser man wohnt im Turning Torso oder gedenkt sich die schwedische Nacht um die Ohren zu schlagen, dann empfiehlt es sich auch mal ein bisschen länger zu bleiben, beispielsweise in der angenehm uncoolen Disko Etage auf der Tanzfläche mit schwedischer Volksmusik.
Zurück in CPH, auf der Strecke von Malmö ins Zentrum der dänischen Hauptstadt, liegt ein weiteres von zahlreichen Stadterneuerungsgebieten: Sluseholmen. Hierbei handelt es sich um eine Kanalstadt nach vermutlich holländischem Vorbild. Die allermeisten Gebäude haben direkte Wasserlage und werden durch Brücken miteinander verbunden. Hier wird bei architektonischer Vielfalt eine urbanistische Einheit gesucht und auch gefunden. Will heissen: Der Stil von Sluseholmen ist sehr homogen, die einzelnen Häuser wurden, innerhalb der Rahmenbedingungen, jedoch von den verschiedensten Architekturbüros geplant. Eine letzte Anmerkung: Hier glückte sogar der Erwerb einer Flasche Wasser, und zwar in einer Filiale der sehr schönen dänischen Supermarktkette Irma. Ich frage mich: Wenn schon Aldi und Lidl in der Schweiz, warum dann nicht auch Irma?
Peace.
Stadterneuerung: Kopenhagen Part 1
In diesem Blogpost möchte ich nun den Fokus von der Stadterweiterung zur Stadterneuerung wechseln. Dieser Bereich scheint mir sowohl in Kopenhagen als auch in wahrscheinlich allen europäischen Metropolen mit alten Hafengebieten noch deutlich wichtiger als die Stadterweiterung auf der grünen Wiese.
Starten wir mit dem zentralen Bereich Skandinaviens kosmopolitischster Stadt. Kopenhagens Binnenhafen war früher - wie in Hamburg - ein sehr betriebsamer Handelsplatz. Gegen Ende 60er Jahre war aber bereits der Grossteil des Verkehrs in die tieferen Gewässer der Gütercontainerterminals ausserhalb der Stadt verlagert worden, ein für europäische Hafenstädte durchaus typischer Prozess. So verlor der alte Hafen seine ursprüngliche Funktion und musste mit neuem Leben gefüllt werden.
Im Innenstadtbereich Kopenhagens hat man deshalb gleich zwei, nein eigentlich drei 'Leuchtturm'-Projekte am alten Hafen errichtet. Erstens den 'Black Diamond', eine schwarze und sehr elegante Bibliothekserweiterung, auf die ich hier nicht mehr näher eingehe. Zweitens die auf dem folgenden Foto abgebildete neue Oper von Henning Larsen. Meine Gastgeber in Kopenhagen sprachen diesbezüglich vom 'Grill', denn die Frontfassade sieht mit ihrer horizontalen Gliederung in der Tat aus wie ein Grill. Es ist nicht verwunderlich, dass dieser Bau mit seiner Ausführung und seiner prominenten und weit sichtbaren Lage geteilte Meinungen provoziert. Ich für meinen Teil finde die Oper durchaus gelungen, auch wenn ich leider nicht im Innern des Gebäudes war. Dies verweist gleichzeitig auf einen nicht von der Hand zu weisenden Nachteil dieses Baus für die etablierte Oberschichtenkultur hin: die Oper liegt auf derjenigen Seite des Wassers, die für viele - einschliesslich mich - nicht sonderlich bequem erreichbar ist. Man hat zwei Optionen: eine halbe Stunde Busfahrt mit enormem Umweg oder die Fahrt mit einem Wassertaxi.
Setzt man die Stadtwanderung fort gegen Süden, erreicht man die Gebiete Havneholmen und Havnestaden. In Havnestad liegen u. a. die unten ersichtlichen Wohngebäude Gemini (rechts, von MVRDV / JJW Arkitekter) und Wennberg Silo (links, von Tage Lyneborg Tegnestue). Beide waren einmal Silos der 'Soya Bean Cake Factory'. Im Wennberg werden die Wohnungen, so habe ich munkeln hören, auf Mietbasis vergeben. I want one!
Direkt gebenüber der Silos liegen auch auf Havneholmen herrliche Wohnungen vor malerischer Kraftwerk-Kulisse. Hier gibt es zudem, einfallsreich wie immer, auch Büros und das sehr grosse Einkaufszentrum Fiskertorvet. Ich bin überzeugt die haben einen besonders einzigartigen Ladenmix. Witz komm raus! Was mich aber wirklich stört ist die Tatsache, dass es sowohl hier als auch in Hamburgs HafenCity unglaublich schwierig ist, eine simple Flasche Wasser zu kaufen. Wie wär's mit ein paar kleinen, einfachen Geschäften oder einem Kiosk? Unrentabel nehme ich an. Naja, hinziehen würde ich trotzdem.
Stadterweiterung: Örestad Kopenhagen - BIG
Stadterweiterung: Örestad Kopenhagen
Beim oben angesprochenen Verkehrssystem ist in erster Linie Kopenhagens brandneue Metro zu nennen. In den vollautomatischen, führerlosen Zügen erreicht man vom historischen Zentrum kommend zuerst den nördlichen Rand von Örestad. Die Metro verkehrt hier als Hochbahn und fährt beispielweise am unten ersichtlichen blauen Konzerthaus von Jean Nouvel vorbei.
Ebenfalls im Nordteil liegt das wahrscheinlich gelungenste Studentenwohnheim der Welt, das Tietgencollegium von Lundgaard & Tranberg. Es bietet Unterkunft für 360 Studenten und ist in Wohngruppen mit jeweils 12 Wohneinheiten und je einer Wohnküche und einem Wohnzimmer gegliedert. Im Erdgeschoss gibt es auch Studier-, Musik- und Partyräume sowie ein Computercafé. Die Aussenfassade zeigt die Fenster der Wohneinheiten. Zum grünen Innenhof hin liegen die Küchen, Wohnzimmer und privaten Terrassen der Wohngruppen. Das Tietgencollegium ist auf den beiden folgenden Fotos abgebildet; im Letzteren hinter einem riesigen Wohngebäude mit mehreren überdachten Durchgängen.
Im Mittelteil von Örestad liegt die futuristische, kalt anmutende City. Hier befindet sich u. a. das meines Erachtens nicht gerade sehr gelungene Einkaufszentrum Field's und ein erst teilweise erbauter Cluster von eleganten, kühlen Hochhäusern. Gruppiert um den S-Bahnhof Örestad liegen hier Niederlassungen internationaler Konzerne. Sie profitieren von der unmittelbaren Nähe zum Flughafen Kastrup. In wenigen Minuten ist man mit dem S-Tog zudem im Herzen Kopenhagens oder - via High-Speed-Öresundbrücke - in Schweden. Es gibt jedoch nicht nur Büros, sondern auch zahlreiche Wohngebäude:
Die hervorragende Website CPHX liefert weitere Ansichten und Informationen zu neuer Architektur in Kopenhagen.
I love CPH!
Letztes Wochenende haben wir eine privat durchgeführte - die Uni bietet leider keine entsprechenden Exkursionen - Studienreise nach Kopenhagen durchgeführt. Wir wollten die Stadt und insbesondere deren neue Architektur erkunden; nach Hamburg die zweite und nördlichste Perle im (meine Hypothese!) geheimen Band einer fabelhaften Städtetrilogie von Amsterdam über Hamburg nach Kopenhagen.
Ich will hier nun nicht zu weit abschweifen sondern bloss ein paar vergleichende Punkte zwischen Kopenhagen und meiner Homebase Berlin aufführen:
1) Eine halbe Stunde nach Ankunft am zentralen Kongens Nytorv wähnte ich mich bereits im Einkaufsparadies. Urban Outfitters, WoodWood, Illums Bolighus, Hardware... In einer Stunde sehe ich hier so viele schöne Geschäfte wie in Berlin in einem halben Jahr nicht.
2) Kopenhagen hat, wie Hamburg und Amsterdam, das Wasser vor der Haustür. Die Fotos zeigen den Nyhavn sowie einen Kanal im herrlichen Christianshavn. In Berlin läuft man Gefahr, die wenigen zentralen Flächen mit Wasseranstoss unsäglich zu verschandeln.
3) Das Badeschiff auf der Spree in Berlin ist super. Aber die Badeanstalten in Kopenhagen sind nicht weniger fantastisch. Das Foto unten zeigt beispielsweise das Seebad von White Arkitekter im Stadtteil Kastrup.