Vergangene Woche war ich mit ein paar Kommilitonen mal wieder "beim Fusi". Ach war das schön! Montag Abend: Union gegen die Teufel aus Kaiserslautern im Stadion An der Alten Försterei in Berlin-Köpenik (J.W.D. = Jaaanz Weit Draussen). Das Stadion war voll, die 19'000 sorgten für wunderbare, feierliche Stimmung.
Das Spiel zu beschreiben scheint mir nicht die Essenz dessen zu sein, worum es hier eigentlich geht. Nein. Die Geschichte der Partie ist schnell erzählt: Union kämpfe - EISERN natürlich - verlor aber gegen technisch und taktisch überlegene Gäste aus der Pfalz am Ende eindeutig mit 0:2. Immerhin, für ein paar Torchancen hatte es auch gereicht. Aber ich will jetzt hier nicht alte Floskeln auspacken von wegen "Strafe dem Chancentod".
Viel interessanter ist der Verein selbst. Union gilt nämlich als grösster Sportverein (Mitgliederzahlen) auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Dies macht den Braten allerdings noch nicht "feiss", nicht wahr? Eine schöne Geschichte ist jedoch freilich diejenige des kürzlichen Stadionumbaus: Die Fans, oder besser gesagt 2'000 freiwillge Helferfans, leisteten für die Renovationsarbeiten 140'000 unentgeltliche Arbeitsstunden! Wo gibt es sowas noch? Zudem wurde der Schwerpunkt auch nach den Renovationen auf die Stehplätze gesetzt, denn über 16'000 von 19'000 Plätzen werden "stehend" eingenommen. Kult in einem Stadionneubau! Dennoch: Union muss man selbst erlebt haben.
Ob die Mannschaft durch ihren Status und ihre Strategie besser und sportlich sowie ökonomisch konkurrenzfähiger wird ist jedoch zu bezweifeln. Gegen den zweiten "Kultverein" der 2. Bundesliga, den FC St. Pauli aus Hamburg, verlor man jedenfalls gestern Sonntag mit 3:0... So freue ich mich schon auf die Berliner Derbys nächste Saison in der 2. Bundesliga: Hertha gegen Union.
Dat is Musik, eisern Union!