Sonntag, 29. April 2012

Dong Xuan Center


Vergangene Woche waren wir in Vietnam. Ja, das geht. Ziemlich easy sogar, mit der Tram in etwa 40 Minuten glaube ich. Vietnam liegt in Berlin-Lichtenberg und heißt hier Dong Xuan. Auf einem Teil des Areals des früheren VEB (Volkseigener Betrieb; Rechtsform in der DDR) Elektrokohle Lichtenberg befindet sich seit sechs Jahren ein vietnamesischer bzw. asiatischer Handelskomplex.




Der Markt befindet sich heute in Form von vielen einzelnen Geschäften in mehreren neuen, langgezogenen Zweckbauten. Die Läden führen unterschiedlichste Produkte niedriger bis niedrigster Qualität. Es gibt endlos viele Kleider, es gibt Schmuck, Taschen, Reisegepäck, Frisöre (Haarschnitt für Herren 6 Euro), Lebensmittel, Imbisse. Auch Plastikblumen:






Aber warum eigentlich Vietnam? 1980 schloss die DDR mit der Sozialistischen Republik Vietnam eine Vereinbarung ab, welche Vietnamesen die Möglichkeit eröffnete, als Vertragsarbeiter in der an einem Fachkräftemangel leidenden DDR zu arbeiten. In der Folge wuchs die Zahl an vietnamesischen Vertragsarbeitern in der DDR auf etwa 60'000 Personen. Das klingt für heutige Verhältnisse nach nicht besonders vielen Menschen, aber in der DDR war nur 1 % der erwerbstätigen Bevölkerung ausländischer Herkunft. Die Genossen aus Vietnam stellten dabei die mit Abstand größte Ausländergruppe dar.

Heute ist der relative Anteil der Vietnamesen bezogen auf die Gesamtzahl ausländischer Ethnien in Berlin deutlich gesunken. Kein Wunder also, dass aus Dong Xuan zunehmend, so scheint es zumindest, Dong Ali wird oder Mohammed Xuan von mir aus. Das Warenangebot betrifft das aber vermutlich nicht wesentlich.

Besonders interessant an Orten wie dem Dong Xuan Center sind meines Erachtens denn auch die Eingebundenheit dieser Räume in internationale, (spät) kapitalistische Warenketten. Wie kommen die Waren in die Regale in Berlin-Lichtenberg? Und auch: Wie sauber (politisch korrekter: formell/informell) sind die Geschäfte hier? In den Medien wurde jedenfalls auch schon von einem Zentrum der vietnamesischen Mafia und des Menschenhandels berichtet. Wandelt man durch die Hallen merkt man davon natürlich nichts - außer der bemerkenswerten Feststellung, dass die Autos bei den Hinterausgängen teilweise doch der gehobenen Preisklasse angehören. Aber das bedeutet natürlich nichts; ein Geschäftsmann im schwarzen Porsche Cayenne könnte etwa auch - ohne das der Kunde das bemerkt - zehn einzelne und unterschiedlich gestaltete Geschäfte im Center besitzen. Oder aber sein Kapital stammt aus dem illegalen Zigarettenhandel in der ganzen Stadt und wird hier zwischen Berliner Plattenbauten herrlich sauber gewaschen. You never know.

Wie dem auch sei: das DXC ist ein interessanter und spezieller Ort, der viele Fragen in den Raum stellt - an dem man aber auch ganz entspannt die köstliche vietnamesische Küche geniessen kann.



Sieger wählen Babelsberg!


Gestern: das letzte SV03-Heimspiel der Saison gegen die Arminia aus Bielefeld. Anpfiff 13.30 Uhr, Temperatur im Schatten 26 Grad, wir in der Nordkurve - Fußball, Sonne und Bier. Abstand auf einen Abstiegsplatz zwei Punkte. Babelsberg erarbeitet sich einige Möglichkeiten zur Führung, doch es bleibt beim torlosen Remis zur Halbzeit. Dann Rauch:



Die Szenerie im Karli - himmlisch. Schaut euch das Grün  des Rasens an, die unverstellte Aussicht auf prächtige Bäume, die Fahne im Himmel. Das ist Fußballromantik.



Dann die Nachspielzeit und Fußballgott Makarenko tritt an. Ronaldo who?



Die Tribüne erbebt, die Tanzmusik erklingt, das Bier gibt es mittlerweile für einen Euro. Und mitten im Jubel fragt mich einer: "Hast du heute Abend schon was vor? Ich gehe an eine Mottoparty - als Ganzkörper-Kondom." Tanzmusik!



Irgendwann entführen zwei Spieler von Babelsberg einen Grill. Ist ja auch sinnvoll und wichtig!


Sonntag, 22. April 2012

Catch the fire!


Fünf Mixes nur für dich:

Heiko H. Gogolin mit Sincerely Yours. He calls it folkstep, I call it tasteness.

Weiter mit einem HomeCookin' Mix. Psychedelisch und so, wa? Supa dupa!

Nun F. P. (mein Gott hat der Stil!) mit Ready 4 Airplay. Early 90s Yachtness Soft Rock Southern California Love. Loving Arms forever! Country Music forever! USA forever.

Jetzt Teshcast von Yor. Von Julia Holter über Omar S und Claro Intelecto zu Throbbing Gristle. Nuff said. Seth Troxler sagte, zu recht: "In Germany, they can't say 'Techno', they say 'Teshno'.

Schlussendlich Night's Fallin von Elin. House! Catch the fire.


Montag, 16. April 2012

Battleship Berlin


Vor einem Jahr hatten wir uns den schlechtesten Film aller Zeiten angesehen. Da dies nun nicht mehr möglich ist, sahen wir uns halt den zweitschlechtesten Film aller Zeiten an: Battleship! Starring Rihanna.

Wir chillten ins Kino rüber, wie immer.



Zwei Szenen aus dem Blockbuster: Schiff mit Kanonen und Ausserirdischer nach Faustschlag.



Awesomeness! Im Film geht es um ein Ausserirdische, Pearl Harbor, Heldenmut, Bikinis, US Army und Navy. Hintergründig geht es um mehr, aber das ist jetzt heute nicht das Thema. Eine Rezensentin in der englischen Zeitung Guardian sagt: "If you found Transformes just a touch too subtle, this is the film for you." Sie hat recht:


Celebration b!

Sonntag, 15. April 2012

Jacob Bloom Spotted!


I spotted Jacob Bloom in Berlin! He is a young beat-maker out of Switzerland. Check out his first two productions on the iPad right here on Soundcloud. He's gonna be big in 2014 - you heard it here first! Watch out for more.






We just chillin'.

Untitled


Die letzten Tage nahm ich frei. Nachfolgend seien einige geistreiche Aktivitäten der Berliner Freizeit genannt.

Restaurant 3 Minutes sur Mer: Hier haben wir im modern interpretierten und stilsicher möblierten Bistro getafelt (Fotos hier!). Das Essen - ein Entrecôte begleitet von Pommes Pont Neuf und einem raffinierten Bohnenragout, gefolgt von einer wunderbaren Crème Brûlée - war sehr gut. Gleiches gilt für die Getränke: ein Kir Royal, stimmig kühler Roséwein sowie als besonderes Qualitätszeichen die umsonst servierte Karaffe Leitungswasser. Auch der Service überzeugte durch Freundlichkeit und Zuvorkommenheit, leistete sich jedoch auch einige kleinere Fehler, was aber sympathischer ist als tadelloser und distanzierter Service. Grund zum Nörgeln gab einzig unser Tisch. Als unbekannte Neugäste setzte man uns nach der telefonischen Reservation an einen der schlechtesten Tische des zugegebenermassen kleinen Lokals. Wir sind halt an der Torstrasse in Berlin-Mitte, schon klar. Sollte ich wieder einmal dort reservieren, werde ich meine Bitte mit den Worten beginnen, dass ich gerne einen Tisch für drei Mitglieder des Soho House Berlin haben möchte. Dann werden wir sehen, ob wir wieder in der Mitte des Raumes oder an prominenterer Lage platziert werden. Der vermeintliche Serien-Schauspieler war jedenfalls keineswegs besser angezogen als unsere Wenigkeiten. Nevertheless: Ich empfehle das Lokal. Merci Sünni!



Ausstellung Pacific Standard Time: Wir besuchten bei typischem Aprilwetter ebenfalls eine Ausstellung über Kunst im Los Angeles der 1950er bis 1980er Jahre. Die Ausstellung findet bis Mitte Juni im Martin-Gropius-Bau statt, ich empfehle sie - und ich empfehle Soft Rock. Zu den Höhepunkten zählen Architekturfotos von Julius Shulman sowie einige Gemälde von Ed Ruscha, David Hockney sowie Lee Mullican.

Ist das an dieser Stelle nicht schön? Es passt wie die Faust aufs Auge:


Aber lassen wir das.

Voo Kreuzberg: Ferner besuchten wir ebenfalls diesen Konzeptladen an der Kreuzberger Oranienstrasse. Voo zählt mit Sicherheit zu den schönsten Läden die ich kenne. Sie bieten in wunderbarem Raumsetting Kleidung und Schuhwerk u. a. von Wood Wood, Vibskov oder New Balance an; es gibt Magazine, Schreibwaren, Schmuck, Wohnaccessoires und ausgezeichneten Kaffee an der hauseigenen Bar. Gegönnt habe ich mir noch das Berliner Zeitdokument in Buchform: Freunde von Freunden. Ich empfehle sowohl den Laden als auch den Blog Freunde von Freunden.

Farbfernseher: Letzten Donnerstag legten in diesem kleinen aber feinen Kreuzberger Lokal unweit des Kotti Slow Hands und Eli von Soul Clap Platten auf. Dopeness! Am Montag 30. April kommt fast die ganze Gang ins Watergate.




Sonntag, 8. April 2012

Barockes Dresden


Kürzlich waren wir in Dresden oder - wie man die Stadt auch kennt - der Faust des Ostens. Hier geht es massiv hart zur Sache, vor allem in Gorbitz, which sucks as they say.

Ein Kommilitone war so galant, uns am ersten Tag des Aufenthalts seine Heimatstadt zu zeigen. Den zweiten Tag verbrachten wir dann im historischen Zentrum der Stadt. Hier ist ortskundige Betreuung weniger von Nöten und so konnte der Gute weiter reisen in die Sächsische Schweiz. Herrlich muss es sein dort, das verrät schon der zauberhafte Name.

Allzu viel möchte ich jetzt nicht schreiben. Es ist Ostern und damit Zeit zu Ostern. Uahaha, logisch, nicht wahr? Deshalb ein Kommentar im Allgemeinen und ein paar Anmerkungen zu den Fotografien im Speziellen. Im Allgemeinen: Dresden hat einen schönen Stadtkern, darum herum aufgrund seiner bewegten Geschichte eine interessante und aufschlussreiche städtische Bebauung, die Stadt liegt recht charmant im Elbtal, wird bewohnt von herrlichen Sachsen und ist das perfekte Ausflugsziel für betagte Bildungs- und Kulturbürger. Also nichts wie hin. Und, fast hätte ich es vergessen: Dynamo Dresden heisst der lokale Fußballverein. Die Stadt liebt ihn, andere bevorzugen den SV03. Abrissboooooys! P.S. Die Kaninchen und das Rassegeflügel überzeugen durch Ausstrahlung und Abstammung.

Nun zu den Bildern. Auf den ersten beiden Abbildungen ist der Innenhof des Zwingers ersichtlich. Dieser Gebäudekomplex ist, sofern ich das aufgrund meiner bisherigen Erfahrung beurteilen kann, eines der prächtigsten Beispiele des Barock. So will ich mal mein Haus im Grünen bauen, herrlich.



Die nächste Fotografie zeigt ziemlich genau das, was dieser Canaletto, ein venezianischer Künstler, um die Mitte des 18. Jahrhunderts gesehen und mit beträchtlichem Talent gemalt hat: das barocke Dresden. Einladend ist auch der Gleithang der Elbe. Für das Foto musste ich etwas Geduld beweisen - ständig rannten alles andere als barock gekleidete Jogger durch das Bild. Das sind die Probleme der Ersten Welt.


Der hohe Kuppelbau links im Bild oben gehört zur bekannten Frauenkirche. Wer die Details über dieses Bauwerk erfahren will braucht nicht hier zu suchen sondern geht zu Wikipedia, zum Beispiel. Unten ist sie auch ersichtlich. Die protestantische Kirche wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges durch Bombenangriffe zerstört und wurde 2005 wiedereröffnet. Auffällig sind die einzelnen, durch ihre dunklere Farbgebung optisch erkennbaren Steine. Dies sind originale Trümmersteine.


Prinzipiell bin ich kein Verfechter von Rekonstruktionen alter, zerstörter Gebäude. In diesem Fall mache ich aber gerne eine Ausnahme. Flankiert wird der barocke Prachtbau übrigens von nur auf den ersten Blick alt aussehenden Wohn- und Geschäftshäusern. Auch diese Gebäude wurden nach der unvorstellbaren Zerstörung des Krieges historisierend neu gebaut.


Yeah Yeah Yeah: To Each His Own! Übrigens habe ich im großen Bildungstest der ZEIT nicht besonders brilliert. Hier meine Ergebnisse, wobei man je nach Anzahl richtiger Antworten Laie, Könner oder Experte sein kann: Politik -> Laie, Feuilleton -> Laie, Magazin (Gesellschaft, Lifestyle) -> Könner, Wissenschaft -> Könner, Reisen -> Könner,  Wirtschaft -> Experte. Anzumerken ist, dass ich nur dann geraten habe, wenn ich dachte ich läge womöglich richtig und wenn ich zum Beispiel zwei von vier möglichen Antworten ausschliessen konnte. Hatte ich bei einer Frage keine Ahnung, dann habe ich nicht geraten, denn das hat nichts mit Bildung zu tun und würde daher die Resultate zwar zu meinen Gunsten verfälschen, sie aber halt trotzdem verfälschen. Ich bin ehrlich und das ist löblich! Kränken tut mich höchstens das Resultat im Feuilleton; deutsche Innenpolitik interessiert mich hingegen einfach zu wenig. Ich wusste etwa nicht, welcher von vier bekannten Herren nur eine Oper, hingegen aber viele Sinfonien komponiert hat. Es ist Beethoven! Dabei lese ich das scheiss Feuilleton meistens. Ich muss noch an meiner Zugänglichkeit zur Hochkultur arbeiten. Vielleicht sollte ich nochmals nach Dresden in den nächsten Wochen...

Freitag, 6. April 2012

Faust des Ostens


Dresden-Gorbitz, White Russian, Henkell an der Hotelbar, Rassegeflügel, Faust des Ostens.







Sonntag, 1. April 2012

Neukölln Hardcore


HC Punk Abrissboys Neukölln Night Out!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!



Dirty Dancing Dinosaurs (Trashpunk, Berlin)







Doofe Kurzvideos zu den beiden anderen Bands: Dismembers (Hardcore, Berlin) und Bucket Flush (Hardcore, West Philly). Beim zweiten Video war ich leider nicht mehr fähig die Aufnahme scharf zu stellen... Ist aber vielleicht auch besser so. Whatever dude.