Freitag, 22. Januar 2010

Chelsea Farmer's Club

Am Montag besuchten wir - bekanntlich nicht zum ersten Mal seit unserem Umzug nach Berlin - ein klassisches Konzert. Bemerkenswert daran ist insbesondere, dass es sich eigentlich um ein Unternehmensanlass der Lufthansa handelte. Für uns "Frequent Flyer" (*räusper*) war es natürlich kein Aufwand Karten zu kriegen. Wir hatten sogar deren fünf. Daran sieht man unschwer die Wertschätzung der Lufthansa uns gegenüber. In Sichtweite: Klaus "Bürgermeister" Wowereit und andere Berliner Topshots. Trotzdem kann ich mir eine leicht bösartige Bemerkung nicht verkneifen: Ich finde das Lufthansa-Firmenlogo in diesem herrlichen Konzertsaal am Gendarmenmarkt etwas übertrieben absolutistisch. Ansonsten wars ein gediegener Anlass mit sehr schöner Musik von Richard Wagner ("Ouvertüre zum 'Tannhäuser'").

Doch eigentlich wollte ich etwas anderes erwähnen; und zwar ist dies die Güte der folgenden Initialen: CFC! Stimmt, CFC steht einerseits für den Chelsea Football Club. Ein grossartiger Ballsportverein! Andererseits stehen diese drei Buchstaben jedoch ebenso für den nicht minderwertigen Chelsea Farmer's Club aus Berlin. Einen schönen Artikel hierzu veröffentlichte übrigens auch Das Magazin, und zwar hier. Aber was wollte ich nun eigentlich verkünden? Ach ja: Der CFC betreibt unter anderem ein wahrhaft wunderbares Bekleidungs- und Stilgeschäft im klassischen Westberlin. Ladies und Gentlemen finden dort herrliche Gummistiefel, Reisetaschen oder aber auch auch so liebreizende Dinge wie eine kleine aber feine Gin-Bar zur freien Selbstbedienung... Für den Fall eines plötzlichen Durstes - oder auch nur zur Beförderung des Wohlergehens. Ich persönlich konnte einer robusten, englischen Baumwollkrawatte sowie einer charmant gehäkelten Ansteckblume nicht widerstehen. Für das oben erwähnte Lufthansa-Konzert war das meines Erachtens eine hinreichend elegante Bekleidung:

Wenn man dieses Foto betrachtet, erscheint ein abschliessender Verweis auf den Dandy sinnvoll: "Ein verwandter Zweig der Berliner Aristokratie ist der Berliner Dandy (…). Der Dandy in diesem Sinne geht seinen eigenen Weg, ohne sich um das Allgemeine zu kümmern. Der Dandy ist in allen Genüssen des feinen Lebens erfahren, aber über alle Begeisterung und Schwärmerei erhaben.“ (Robert Springer (1816-1885))