Überdies kann man in Berlin nicht nur grosses Kino erleben, auch zu Hause lässt es sich ganz angenehm Filme schauen. Diese Erkenntnis verdanke ich meinem geschätzten Kommilitonen Fritz. In einem lapidaren Nebensatz erzählte er mir von seinen regelmässigen Ausflügen in die Videotheken dieser Stadt. Ich, Schweizer von Herkunft und Gesinnung, stutzte natürlich bei dieser Aussage.
Aber dieser Fritz hatte Recht, Videotheken sind fair! Jedenfalls hier in Berlin. Der Preisvergleich: Ein (1) Film - egal ob neu oder alt - kostet in einer Filiale der Videothek meines Vertrauens 1.50 Euro für einen Tag. In Bern (Strichprobe!) kostet ein alter Film für die selbe Ausleihdauer mehr als 4.50 Euro, ein neuer Film sogar über 6.50 Euro. Günstiger wird es nur am Automaten. Ich nehme an, dass sich daraus erklärt, weshalb ich in Bern nie in Videotheken ging.
Noch ein Gedanke dazu: 4.50 Euro sind das dreifache von 1.50 Euro, 6.50 Euro sogar das 4.3333-fache des Berliner Preises. Verdienen die Schweizer drei- bis 4.3333 mal mehr als die Berliner? Kostet ein Angestellter in einer Schweizer Videothek drei- bis 4.3333 mal mehr als jemand, der diese Arbeit hier in Berlin erledigt? Oder sind die Mieten in Bern oder Münsingen so astronomisch hoch? Die Abgaben, Steuern, Versicherungen, Bestechungsgelder? Ich frage mich, wohin diese Gelder fliessen. Gilt ähnlich übrigens auch für den Besuch beim Coiffeur. Hier 15 Franken um die Ecke für Herren und - Achtung, jetzt kommts (!) - Damen, zu Hause 40 Franken für Herren und ein kleines Vermögen für Damen.