Inzwischen hat auch die Humboldt-Universität zu Berlin wieder den Studienbetrieb aufgenommen und ich studiere hier nun bereits im dritten Semester. Dieses Semester steht für mich insbesondere im Zeichen der Sprachen. Da ich in meinem Hauptfach Geographie kaum Veranstaltungen besuchen kann, studiere ich nun "hauptamtlich" Italienisch und Russisch. Ersteres lernte ich bereits früher in der Schule und repetiere es jetzt intensiv (6 Stunden pro Woche plus Hausaufgaben); das Ziel ist ein schönes Diplom zu Ende des Semesters. Russisch wiederum ist absolutes Neuland. Hier lerne ich zurzeit erstmals das kyrillische Alphabet vorwärts und rückwärts. Was soll man anderes machen wenn man die Buchstaben noch nicht kennt? Bei dieser Beschäftigung lerne ich solch herrliche Sachen wie die Tatsache, dass ein "B" als "W" ausgesprochen wird. Oder das "P" eigentlich "R" ist, wenn man genau hinschaut. Und "T" zwar wie im Deutschen ausgesprochen wird, jedoch in der Schreibschrift so geschrieben wird: "m"! Diese und andere Kuriositäten beschäftigen mich ebenfalls 4 Stunden pro Woche plus krampfhaftes Üben zu Hause.
In der Geographie werde ich in diesem Semester v. a. mit der Großsiedlung Gropiusstadt zu tun haben. Sie wurde ab den frühen 1960er Jahren im ehemaligen West-Berlin für 50´000 Einwohner gebaut und feiert bald ihren 50sten Geburtstag. Zu diesem Anlass untersuchen wir in kleineren, empirisch arbeitenden Projektteams verschiedene Aspekte und Themenbereiche im Zusammenhang mit dieser immens großsen Überbauung. Mein Thema wird möglicherweise ungefähr so lauten: Welchen Einfluss hat die spezifische Architektur auf die Nutzung der öffentlichen Räume in der Gropiusstadt?
Damit ich, jetzt wo die Tage wieder kürzer werden, genug Licht habe für diese universitären Vorhaben, habe ich mir nach Jahren der Dämmerung endlich eine richtige und ausserdem meines Erachtens überaus schöne Arbeitsleuchte gekauft. Es handelt sich um die englische Anglepoise Type75. Lovely, isn´t it?