"Den Blick kämpferisch gen Horizont gerichtet, die Windböen eisern trotzend, keine barbarischen Wikingerboote fürchtend, nahms ein tiefer Schluck vorzüglichen Champagners." Eine typische Sylter Szene?
Nicht ganz. Die meisten Menschen in Kampen auf Sylt gehören nicht zum Stamm der Vielen. Hier verkehrt - bevorzugt im erhöhten, sicheren SUV - eher die Hochbourgeoisie denn der völkische Trunkebold. Erstere sippt auch auf Sylt exklusiven Champagner und schlürft Austern, letzterer legt eine oftmals rohe Haltung an den Tag. Insofern zeigt das Foto oben einen erstaunlichen Hybriden dieser beiden Schichten, mich.
Und wenn ich schon beim Thema Trinken auf Sylt respektive - auf höherer Ebene - in Deutschland bin, möchte ich an dieser Stelle noch ein amüsantes Zitat aus den berühmten Essais von Michel de Montaigne (französischer Philosoph, 1533 – 1592) anfügen: Man darf, so habe ich in diesem Urlaub gelesen, „um ein guter Trinker zu werden, nicht besondere Ansprüche an den Geschmack stellen. Die Deutschen trinken jeden Wein fast gleich gern; ihr Ziel ist, sich volllaufen zu lassen; das ist ihnen wichtiger, als hinter den Geschmack zu kommen. Sie haben es billiger: ihr Genuss ist massiger und bequemer.“ Dem muss ich grundsätzlich sogar zustimmen; manchmal verändert sich auch in über 450 Jahren nicht viel… Herrlich!
Wie dem auch sei. Sylt ist, auch ganz ohne Champagner, eine wunderbare Insel mit nur einem Makel. Sie gehört nicht mehr zu Dänemark. Abgesehen davon herrschte ein Konkurrenzkampf um meine Aufmerksamkeit zwischen dem wundervoll rauen Nordseestrand und seinen Dünenausläufern sowie dem Schaulaufen der Vermögenden in ihren prachtvollen Karossen und standesgemässen Kleidern. Selten habe ich eine so hohe Konzentration von Exemplaren aus den obersten Schichten gesehen wie in Kampen. Nicht einmal in Gstaad, Sankt Moritz, Portofino oder Saint Tropez… Doch gegen die Rauheit der Sylter Dünen verblassen auch ihre Inszenierungskünste.
Nicht ganz. Die meisten Menschen in Kampen auf Sylt gehören nicht zum Stamm der Vielen. Hier verkehrt - bevorzugt im erhöhten, sicheren SUV - eher die Hochbourgeoisie denn der völkische Trunkebold. Erstere sippt auch auf Sylt exklusiven Champagner und schlürft Austern, letzterer legt eine oftmals rohe Haltung an den Tag. Insofern zeigt das Foto oben einen erstaunlichen Hybriden dieser beiden Schichten, mich.
Und wenn ich schon beim Thema Trinken auf Sylt respektive - auf höherer Ebene - in Deutschland bin, möchte ich an dieser Stelle noch ein amüsantes Zitat aus den berühmten Essais von Michel de Montaigne (französischer Philosoph, 1533 – 1592) anfügen: Man darf, so habe ich in diesem Urlaub gelesen, „um ein guter Trinker zu werden, nicht besondere Ansprüche an den Geschmack stellen. Die Deutschen trinken jeden Wein fast gleich gern; ihr Ziel ist, sich volllaufen zu lassen; das ist ihnen wichtiger, als hinter den Geschmack zu kommen. Sie haben es billiger: ihr Genuss ist massiger und bequemer.“ Dem muss ich grundsätzlich sogar zustimmen; manchmal verändert sich auch in über 450 Jahren nicht viel… Herrlich!
Wie dem auch sei. Sylt ist, auch ganz ohne Champagner, eine wunderbare Insel mit nur einem Makel. Sie gehört nicht mehr zu Dänemark. Abgesehen davon herrschte ein Konkurrenzkampf um meine Aufmerksamkeit zwischen dem wundervoll rauen Nordseestrand und seinen Dünenausläufern sowie dem Schaulaufen der Vermögenden in ihren prachtvollen Karossen und standesgemässen Kleidern. Selten habe ich eine so hohe Konzentration von Exemplaren aus den obersten Schichten gesehen wie in Kampen. Nicht einmal in Gstaad, Sankt Moritz, Portofino oder Saint Tropez… Doch gegen die Rauheit der Sylter Dünen verblassen auch ihre Inszenierungskünste.
Was diese Schweizer Flagge, so schön sie auch sein mag, am Strand auf Sylt verloren hat, ist mir leider schleierhaft.