Dienstag, 13. April 2010

Aussagen zu Usedom

Vergangenen Freitag kehrten wir nach einigen Episoden auf dem Lande und in der Hafenmetropole Hamburg nach Berlin zurück. Seither verbrachten wir unsere Zeit mit reizendem Besuch aus der Heimat (vielen Dank für die Visite!) - und nun hat heute auch die Universität wieder ihren Betrieb aufgenommen. Höchste Zeit also, nochmals einen Blick zurück auf die Tour d'Allemagne du Nord zu werfen:

Eine unserer Etappen war die Ostsee-Insel Usedom. Sie zeichnet sich insbesondere durch dreierlei Dinge aus.

Erstens: die mondäne Kaiserarchitektur, denn die Insel war früher einmal Urlaubsdestination für preussische und wahrscheinlich auch andere grössenwahnsinnige Kaiser. Heute sind viele Gebäude prächtig restauriert; jedenfalls was das Äussere betrifft. Im Innern, so wage ich zu vermuten, sind die Häuser wahrscheinlich nicht selten eher geschmacksfrei eingerichtet.

Zweitens: die wunderbaren, ausgedehnten und himmlisch fein-sandigen Sandstrände entlang der Seebäder Ahlbeck und Heringsdorf. Sie laden ein zu jeden gebeutelten Grossstädter kurierenden Strandspaziergängen sowie zum Lesen und Entspannen in einem der zahlreichen Strandkörbe. In den stilvollen Imbissbuden erhält der geneigte Gast ebenso leckere Fischbrötchen wie herbes Pils.

Drittens: stellt die Küche - abgesehen von den nicht gerade kompliziert zu kreierenden Fischbrötchen - eine bemerkenswerte Lächerlichkeit dar. Die See reicht quasi bis an den Kochherd heran, und dennoch ist der Umgang mit dem Fisch hier alles andere als glamourös. Glamourös ist jedoch die Menge Öl und Fett, in welcher die Restaurants die Fische ertränken. Als wären diese herrlichen Kreaturen nicht schon lange genug in reichlich Flüssigkeit geschwommen. Dabei könnte man es sparsam so viel besser machen. Wie beispielsweise in der Bullerei in Hamburg, doch dazu später mehr.