Mittwoch, 3. Februar 2010

Viva Los Angeles

Kürzlich bekundigten sowohl mein Professor als auch ein Grünschnabel von einem Komillitonen einhellig, dass Los Angeles eine schreckliche Stadt, ja gar ein Unort sei. Welch Torheit, welch Narren! Eigentlich wollte ich aufs Schärfste protestieren und umgehend eine flammende Rede halten auf die Stadt der Engel. Nur mit Mühe zügelte ich meine Zunge und griff hastig und vor Erzürnung zitternd zum Tranquilizer in meiner Jackentasche.

Viel effektiver als eine tobende Ansprache von meiner Seite wäre ohnehin ein kollektiver Gang in den Bang Bang Club gewesen. Dort spielten nämlich gestern Abend die Local Natives, mein aktuelles Beweisstück "Numero Uno" für die Klasse von Los Angeles! Die Local Natives, eine Gruppe aus Silverlake, einem prächtigen Stadtteil von LA, sind eine Band wie sie (fast) nur aus Kalifornien kommen kann. Und das sehe nicht nur ich so: "Hugely melodic and drenched in harmonies that can only come from California (...)", sagen die Profis von Rough Trade London. Und dann erst die Percussions - fantastisch:



Nebenbei muss ich ergänzen, dass auch der Bang Bang Club als Musiklokal super ist: Ein kleiner, dunkler Raum zwischen Backsteinmauern und direkt unterhalb der S-Bahn-Trasse. Wenn die Band nicht spielt hört man das Scheppern der S-Bahn, welche über die Köpfe hinweg durch die verschneite Berliner Nacht gleitet. Und der Gin-Tonic kommt in einem Glas, das ich schon fast als Eimer bezeichnen würde...

Viva Los Angeles!