Montag, 17. Januar 2011

Business-Weekend in Warszawa

Vergangenes Wochenende hatte ich in Begleitung meiner Freundin und eines guten Kunden geschäftlich nach Warschau zu reisen. Der Kluge reist bekanntlich im Zuge, und so buchten wir 1. Klasse im Berlin-Warschau-Express. Als Young Professional kann dies zwar gelegentlich überambitioniert wirken, aber Ausnahmen bestätigen die Regel wie wir alle wissen. Wie dem auch sei, nach wenigen Stunden Bahnfahrt war der Vertrag unterschrieben und wir feierten den Geschäftsabschluss mit Handschlag und polnischem Piwo.


Auch dem weniger gut situierten Zeitgenossen empfehle ich eine Reise nach Warschau, denn eine 3-Tages-Karte für den öffentlichen Nahverkehr kostet läppische acht Zloty. Wir sprechen beim aktuellen Wechselkurs über 2 Euro für drei Tage freie Fahrt! Doch diese Frechheit ist nicht der einzige Grund, weshalb ich Kosmopoliten zu einer Fahrt nach Masowien geraten haben möchte. Die Polen wissen nämlich offensichtlich einiges über das Leben:


Nur Trinken finde ich allerdings auch daneben. Deshalb empfehle ich für das perfekte Abendessen - sei es, wie in meinem Fall, als Geschäftsessen oder aber auch als Grundlage für eine strenge Nacht - eine währschafte Suppe mit dem starken Namen Zurek, gefolgt von frischen Pierogi unterschiedlicher Füllungen. Ein nobler Begleiter ist Piwo aus der Brauerei Ciechan, beispielsweise der Sorte Wyborne. Ein wirklich ausgezeichnetes Bier! Nach den nährhaften Pierogi wird der Kunde einen stattlichen Zubrowka vertragen, also nicht geizen. Beides, sowohl der polnische Wodka als auch Ciechan, empfehle ich uneingeschränkt auch für den häuslichen Genuss zu Hause beim Geschäftspartner:


Wer seine geschäftlichen Beziehungen optimal pflegen will, kommt in Polen auch nicht darum herum, nach dem Essen noch gemeinsam um die Häuser zu ziehen. Ganz ähnlich eigentlich wie im Emmental; bloss, dass man im Emmental ins Dancing im Bären geht und in Warschau halt eben ins W Oparach Absurdu. Hält man lange genug durch, und dies ist ratsam als Grundlage für zukünftige Akquisitionen, kommt irgendwann auch wieder Hunger auf, trotz der Pierogi. Und auch wenn kein Hunger aufkommt, kann es strategisch durchaus geschickt sein, noch im rund um die Uhr geöffneten Przekaski Zakaski einzukehren. Der Wodka-Shot kostet 1 Euro, der rohe und leckere Hering mit Zwiebeln 2 Euro. Eine ausgezeichnete Investition aus Sicht eines Customer Relationship Managers:


Auch wenn es in solchen Momenten unrealistisch klingen mag: Irgendwann ist auch der stärkste Pole fällig. Deshalb kommt nach dem letzten Wodka entweder der erste Wodka oder aber zur Abwechslung auch mal ein Kaffee. Für sehr guten Kaffee in einem für High Potentials oder Young Professionals angenehmen Umfeld empfehle ich das unweit der Universität von Warschau gelegene Kafka. Man kann dort auch speisen, wenn man kann:


Und nun mögen sich alle zum Segen erheben. Lang lebe Warszawa!