Samstag, 17. April 2010

Die Checker!

Question: Please, tell our readers something about your style.
Answer: We're wearing all vintage clothing from flea markets in Berlin. And some funky shoes from Aldi, dude. We'd never buy our stuff in chain stores.
Q: Aiight cool! I love your style, it has such an amazing personality.
A: Thanks, we're excited too.
Q: And what's your device in life?
A: Alter, die Streets gehören mir!
Q: Awesome.
A: Yeah! Wir sind die Checker aus Treptow!
Q: Oh my god! I'm like soo glad to meet you guys. Thanks for the interview.
A: Yeah, anyways.

Donnerstag, 15. April 2010

Hamburg lohnt sich!

Vorgestern habe ich behauptet, dass der Fisch auf Usedom nicht selten fettig, in Hamburg hingegen köstlich serviert werde. Diese wertvolle Erfahrung haben wir auch in der Bullerei gemacht. Im neuen Restaurant vom bekannten deutschen Fernsehkoch (Alarmglocke?) Tim Mälzer kommen die Involtini vom Wolfsbarsch mit Kartoffelfenchelpürée und Kräutersalsa für 14 Euro auf den flotten Holztisch. Den meisten Köchen auf Usedom möchte ich herzlich empfehlen, sich diese Freude selbst einmal zum Gaumen zu führen...

Erfreulicherweise, und das ist wirklich aufmunternd, war das Dinieren in der Bullerei von A bis Z eine grosse Freude. Da habe ich im Restaurant eines anderen Kochstars, Ivo Adam, schon deutlich andere Erfahrungen machen müssen. Und überhaupt: Hamburg verwöhnte uns mit vielen Leckereien. Steak & Frites im sensationellen Café Paris waren ebenso vorzüglich wie das arabische Schawarma für 3 Euro im Schanzenviertel.

Voll des Lobes bin ich eigentlich für die ganze Hansestadt. Wir haben sogar mit dem Gedanken gespielt, ob wir nach Hamburg umziehen sollen um von dort nach Berlin an die Uni zu pendeln... Ein Sakrileg? Well, Berlin gilt ja gemeinhin als übercool und superkreativ. Und das ist es ja eigentlich auch. Aber ich hatte den Eindruck, dass Hamburg diese Attribute auch vorweisen kann. Sankt Pauli, die Schanze - allesamt kaum weniger hip als etwa Friedrichshain oder Kreuzkölln. Es soll mir jedenfalls keiner mit der Simon-Dach-Strasse kommen, boring!

Was die Metropole an Elbe und Alster ebenso hat ist Geld. Und das sieht man. Gegenden wie etwa die Viertel an der Aussenalster fehlen mir manchmal in Berlin, welches sich ja gerne mit dem Slogan "Arm aber Sexy" verkauft. Ist dann Hamburg vielleicht "Reich und Sexy"? Wie dem auch sei. Meines Erachtens weist Hamburg momentan eine auf mich ganz anziehende Mischung aus Hipness und Eleganz auf.

Weshalb wir nun trotzdem noch in Berlin leben? Nun, hier ist es halt doch auch nicht sooo übel. Zum Beispiel hat es ganz, ganz viele herrliche Spätis wo man zu praktisch jeder Tageszeit ein Flaschbier kaufen kann. Ein unheimliches Privileg! Und wahrscheinlich bietet die Stadt dem Studenten auf Dauer doch noch mehr als die deutsche Medienhauptstadt Hamburg. Vor allem: sensationell tiefe Preise in allen wichtigen Lebensbereichen wie Wohnen und Döner. Das ist vielleicht das Hauptargument pro Berlin! Und die beiden grossen Fussballclubs Hertha und HSV, ein weiterer wichtiger Aspekt, spielen in beiden Städten in etwa gleich unattraktiv. Das 0:0 in Hamburg gegen den Abstiegskandidaten Hannover 96 war jedenfalls eines der jämmerlichsten Spiele, die ich Zeit meines Lebens habe ertragen müssen. Da lobe ich mir fast schon die Hertha; hier in Berlin spielt immerhin der Gegner oft gross auf...

Eines steht jedoch zweifelsfrei fest: Hamburg ist ein Muss!







Bei Gelegenheit werde ich einen separaten Blogeintrag über das Stadtentwicklungsgebiet der HafenCity verfassen.

Mittwoch, 14. April 2010

Kampftrinken Sylter Art


"Den Blick kämpferisch gen Horizont gerichtet, die Windböen eisern trotzend, keine barbarischen Wikingerboote fürchtend, nahms ein tiefer Schluck vorzüglichen Champagners." Eine typische Sylter Szene?

Nicht ganz. Die meisten Menschen in Kampen auf Sylt gehören nicht zum Stamm der Vielen. Hier verkehrt - bevorzugt im erhöhten, sicheren SUV - eher die Hochbourgeoisie denn der völkische Trunkebold. Erstere sippt auch auf Sylt exklusiven Champagner und schlürft Austern, letzterer legt eine oftmals rohe Haltung an den Tag. Insofern zeigt das Foto oben einen erstaunlichen Hybriden dieser beiden Schichten, mich.

Und wenn ich schon beim Thema Trinken auf Sylt respektive - auf höherer Ebene - in Deutschland bin, möchte ich an dieser Stelle noch ein amüsantes Zitat aus den berühmten Essais von Michel de Montaigne (französischer Philosoph, 1533 – 1592) anfügen: Man darf, so habe ich in diesem Urlaub gelesen, „um ein guter Trinker zu werden, nicht besondere Ansprüche an den Geschmack stellen. Die Deutschen trinken jeden Wein fast gleich gern; ihr Ziel ist, sich volllaufen zu lassen; das ist ihnen wichtiger, als hinter den Geschmack zu kommen. Sie haben es billiger: ihr Genuss ist massiger und bequemer.“ Dem muss ich grundsätzlich sogar zustimmen; manchmal verändert sich auch in über 450 Jahren nicht viel… Herrlich!

Wie dem auch sei. Sylt ist, auch ganz ohne Champagner, eine wunderbare Insel mit nur einem Makel. Sie gehört nicht mehr zu Dänemark. Abgesehen davon herrschte ein Konkurrenzkampf um meine Aufmerksamkeit zwischen dem wundervoll rauen Nordseestrand und seinen Dünenausläufern sowie dem Schaulaufen der Vermögenden in ihren prachtvollen Karossen und standesgemässen Kleidern. Selten habe ich eine so hohe Konzentration von Exemplaren aus den obersten Schichten gesehen wie in Kampen. Nicht einmal in Gstaad, Sankt Moritz, Portofino oder Saint Tropez… Doch gegen die Rauheit der Sylter Dünen verblassen auch ihre Inszenierungskünste.


Was diese Schweizer Flagge, so schön sie auch sein mag, am Strand auf Sylt verloren hat, ist mir leider schleierhaft.



Dienstag, 13. April 2010

Aussagen zu Usedom

Vergangenen Freitag kehrten wir nach einigen Episoden auf dem Lande und in der Hafenmetropole Hamburg nach Berlin zurück. Seither verbrachten wir unsere Zeit mit reizendem Besuch aus der Heimat (vielen Dank für die Visite!) - und nun hat heute auch die Universität wieder ihren Betrieb aufgenommen. Höchste Zeit also, nochmals einen Blick zurück auf die Tour d'Allemagne du Nord zu werfen:

Eine unserer Etappen war die Ostsee-Insel Usedom. Sie zeichnet sich insbesondere durch dreierlei Dinge aus.

Erstens: die mondäne Kaiserarchitektur, denn die Insel war früher einmal Urlaubsdestination für preussische und wahrscheinlich auch andere grössenwahnsinnige Kaiser. Heute sind viele Gebäude prächtig restauriert; jedenfalls was das Äussere betrifft. Im Innern, so wage ich zu vermuten, sind die Häuser wahrscheinlich nicht selten eher geschmacksfrei eingerichtet.

Zweitens: die wunderbaren, ausgedehnten und himmlisch fein-sandigen Sandstrände entlang der Seebäder Ahlbeck und Heringsdorf. Sie laden ein zu jeden gebeutelten Grossstädter kurierenden Strandspaziergängen sowie zum Lesen und Entspannen in einem der zahlreichen Strandkörbe. In den stilvollen Imbissbuden erhält der geneigte Gast ebenso leckere Fischbrötchen wie herbes Pils.

Drittens: stellt die Küche - abgesehen von den nicht gerade kompliziert zu kreierenden Fischbrötchen - eine bemerkenswerte Lächerlichkeit dar. Die See reicht quasi bis an den Kochherd heran, und dennoch ist der Umgang mit dem Fisch hier alles andere als glamourös. Glamourös ist jedoch die Menge Öl und Fett, in welcher die Restaurants die Fische ertränken. Als wären diese herrlichen Kreaturen nicht schon lange genug in reichlich Flüssigkeit geschwommen. Dabei könnte man es sparsam so viel besser machen. Wie beispielsweise in der Bullerei in Hamburg, doch dazu später mehr.