Montag, 21. Dezember 2009

Endspurt in Sibirien

Letze Woche war Endspurt im hohen Norden. Die Temperaturen stiegen manchmal auch tagsüber nicht über herrliche zehn Grad unter Null - da lobte ich mir meinen "SI-Schlafsack"!

Diese Woche begann auch das spannende Blockseminar zu den "Urban Development Patterns" nordamerikanischer Städte. Erfreulicherweise ist der Dozent Kalifornier und lehrt normalerweise an der California State University in Long Beach. Dementsprechend wird das Seminar in Englisch und im us-amerikanischen Stil durchgeführt. Heisst: Überdurchschnittlich unterhaltsam, locker und laut - sogar im Vergleich zu den auch nicht eben stillen Preussen...

Wir hielten dann auch gleich wieder die beiden ersten längeren Referate zu "Parks and Green Spaces in Chicago" sowie zur "Manhattanization of Los Angeles". Nach den Festtagen geht es dann nächstes Jahr mit zahlreichen weiteren interessanten Präsentationen weiter.

Bevor wir gestern Sonntag mit der Deutschen Bahn durch das winterliche Deutschland nach Hause fuhren - wunderbar wie verschneit das Berner Oberland zurzeit gerade ist, eine prächtigere Rückkehr wäre nicht möglich gewesen - veranstalteten wir noch ein Fondue-Abend bei uns am Treptower Park. Erfreulicherweise waren unsere deutschen Kommilitonen allesamt angetan von unserer heimatlichen Verpflegung... und auch vom Zwetschenschnapps und Konsorten danach: Unser Wohnzimmer sah am nächsten Morgen wie ein Kriegsschauplatz aus. Wie sagt man im Neudeutsch so schön? "Work hard, play hard!"

Berliner Aussenansichten



Freitag, 11. Dezember 2009

Berliner Advent

Wir haben einen Adventskranz mit vier roten Kerzen. Jeden Morgen packen wir ein kleines Adventsgeschenk aus dem Kalender aus. Aus den Fenstern leuchten Kerzen in den Innenhof. Manchmal gibt es sogar einen Stollen oder einen heimatlichen Gritibänz, und wenn es hoch kommt sogar einen wärmenden Glühwein… Frohlocket!


Zwischendurch muss man jedoch auch in die winterliche Berliner Kälte hinaus. In solchen Situationen helfen mir zurzeit insbesondere zweierlei Wärmespender:

Letzten Sonntag fuhr ich ins Epizentrum der Kastanienallee in Mitte. Eine herrliche Strasse mit zahlreichen interessanten Cafés und Geschäften. Einer dieser Läden hatte ich an diesem bitterlich kalten Sonntag besonders im Visier: den ‚Temporary Showroom‘. Eine gut informierte Quelle aus der Schweiz unterrichtete mich nämlich darüber, dass der ‚TS‘ an jenem Festtag einen Weihnachtsausverkauf veranstalten würde. Das Ergebnis? Wohltuender Glühwein für die Gäste und mein neuer ‚Bolivia‘ Schal vom dänischen Designer Henrik Vibskov. Farbexplosion. Frohlocket!




Der zweite Wärmespender wiederum zielt nicht in erster Linie auf die physische Wärme sondern vielmehr auf emotionale Herzenswärme. Meine elektronisch geprägte Adventsplaylist:

1. Odd Machine - Phase Out
2. Harald Björk - Kranglan
3. Conforce - Predictable Coincidence
4. Darkstar - Aidy’s Girl is a Computer (Kyle Hall Remix)
5. Tevo Howard - Northside Part One
6. Daisuke Tanabe - Backpedal
7. Drake - Successful
8. Scuba - Golden
9. Joy Orbison - Hyph Mngo
10. Instra:Mental - Forbidden
11. Subwave - I Need You
12. Electrosoul System - Ghost

Die Tacks können beispielsweise allesamt auf iTunes bezogen werden und passen präzise auf eine CD oder – natürlich – auch auf den iPod. Die Reise startet aus technoiden Gefilden in Richtung Deephouse und bewegt sich dann auf frischen HipHop-Pfaden hin zu futuristischer britischer Bass- und Breakmusik. Wem das zu streng ist, dem empfehle ich als aktuelle Alternative das Album ‚Isla‘ vom Portico Quartet aus London. Future Jazz? Frohlocket!

Apropos Einkaufen und Musik. Dies ist das Treppenhaus zum legendären Berliner Plattenladen ‚Hardwax‘ in Kreuzberg:

Montag, 7. Dezember 2009

Hochkultur auf vier Rädern

Vergangenes Wochenende hatten wir Besuch aus der Heimat! Es war ein entsprechend aktives Wochenende mit vielen Programmpunkten. Im Zentrum stand jedoch insbesondere das Schlemmen in einladenden Restaurants wie dem Lutter & Wegner am Gendarmenmarkt oder der Letzten Instanz - der angeblich ältesten Gaststätte der Stadt - sowie ein Sinfoniekonzert mit Mussorgski in der prächtig neobarocken Komischen Oper:


Quelle: studyabroad.duke.edu

Mit meinem Vater besuchte ich zudem das Meilenwerk, welches sich ein "Forum für Fahrkultur" rühmt. Dort befinden sich in einer dezent restaurierten Fabrik Oldtimer-Spezialisten, Garagen und Gastrostätten unter einem Dach. Ein grossartiger Ort für Freunde prächtiger Wagen älteren und jüngeren Baujahres! Besonders gelungen ist die Mischung aus 'Museum' und 'Markt', denn einzelne Oldtimer - und auch Youngtimer - befinden sich in Privatbesitz und werden im Meilenwerk für den Besucher ersichtlich gelagert, andere Exemplare stehen jedoch zum Verkauf. So herrscht eine einerseits museal andächtige und andererseits hoffnungsvoll erwartende Atmosphäre. Etwa so, wie wenn man im Klee-Museum in Bern einzelne Bilder kaufen könnte. Ich jedenfalls habe mir den roten Maserati unten für die Zeit nach meinem Studium bereits vorgemerkt...